Vorlesungen über Kinderkrankheiten : ein Handbuch für Aerzte und Studirende.

  • Henoch, E. H. (Eduard Heinrich), 1820-1900.
Date:
1897
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Credit: Vorlesungen über Kinderkrankheiten : ein Handbuch für Aerzte und Studirende. Source: Wellcome Collection.

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    /aliiK'iilw iclvolnni;' k;iiiii jiiif iiui'iiial(! Weise \'0i' sich .i^elien. I iilrr andci'cii l)Col)aciitetc icli ein i) Monate altes Mädchen, welches ti'oi/ ilcv Rachitis schon im 0. Monat die ei'sten Zälnio hekoinincn nnd Ijei der ünter- sucliung' bereits (J Zähne aufzuweisen hatte. Dasselbe fand ich bei anderen erst 7-—10 Monate ail;en Kindern, und Sie ersehen daraus, dass die .üeni;ition ti'otz der Rachitis sogar mit anomaler Rapidität von Statten gehen kann. In der Regel hat aber in solchen Fällen die Zahn- entwickelung vor dem Ausbrach der Rachitis stattgefunden, nach welchem fast immei' eine abjiorm lange Pause ei.nzuti-eten pflegt. Zu- weilen prävalirt die Epiphysenschwellung und die Knickung der Ex- tremitäteuknochen, während Thoi-ax und Schädel nur wenig l)efallen sind. Trotzdem sah ich einige Kinder dieser Art schon im Alter von 15—16 Monaten ebenso gut stehen und gehen, wie gesunde Kinder. Die charakteristische Deformation des Thorax werden Sie am häufigsten und am stärksten ausgebildet immer bei sehr jungen, schlecht genährten und vielfach von Bronchialcatarrh heimgesuchten Kindern finden, während manche gut genährte kräftige Individuen sie entweder gar nicht oder nur in geringem Maasse darbieten. Auf die Ursache dieser Varietäten werde ich bald zurückkommen. Auch abgesehen von diesen localen Differenzen ist das Gesammtbild. welches die Kinder darbieten, sehr verschieden. Während ich bei einem, allerdings kleineren Theil mit nur geringer Entwickelung der charakte- ristischen Knochensymptome, das Allgemeinbefinden ungestört, das Aus- sehen blühend fand, verrieth der bei weitem grössere Theil durcli anämisches Colorit, Abmagerung, Welkheit der Haut und Musculatur, fühlbare Anschwellungen der Lymphdrüsen am Hals, im Nacken, in den Inguinal- und Axillargruben eine tiefere Erkrankung. In einzelnen Fällen beobachtete ich Purpurafieeke auf der wachsbleichen Haut oder die Symptome der oben (S. 830) beschriebenen Barlow'sehen Krankheit. Die Leber ragte bisweilen mehr als bei gesunden Kindern desselben Alters unter dem Rippenbogen hervor, während icii eine palpable An- schwellung der Milz seltener als andere Autoren constatiren koimte. Auch bei den zahlreichen Sectionen in dei' Klinik fanden wir die Milz nur verhältnissmässig selten hyperplastisch, und ich niöchic besonders (bis Zusammentreffen sehr grosser >\lilzlumoi'en inii Rachitis mehr als ein zufälliges bezeichnen, was ja bei dei' aussei'oi'dentlichon [''requenz des Rachitis, zumal in den niederen Ständen, nichts Aulfalleiides hat. Die ürinabsonderung bot, oberliächlich untersucht, keine Abweichungen \'om N()]'malzustand dar; auf die clicniischr Analyse werde i(di bald ziirückl^onnnen. Die Schweissct-relion isi in den nuMsioii FälI(Mi \rv- l[riioi-li. Vork'simi;(!ii über Kimlurki'aiikhüitüu. '■>. Aiill. -,.|,