Atlas der Geisteskrankheiten : im Anschluss an Sommer's Diagnostik der Geisteskrankheiten / von Dr. A. Alber ; mit einem Vorwort von R. Sommer ; mit 110 Illustrationen.

  • Alber, August.
Date:
1902
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Atlas der Geisteskrankheiten : im Anschluss an Sommer's Diagnostik der Geisteskrankheiten / von Dr. A. Alber ; mit einem Vorwort von R. Sommer ; mit 110 Illustrationen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Francis A. Countway Library of Medicine, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Francis A. Countway Library of Medicine, Harvard Medical School.

    11/148
    Einleitung. JJer vorliegende Atlas verdankt seine Entstehung der vielfältigen An- regung, welche die Beschäftigung in der psychiatrischen Klinik in Giessen mir gebracht hat. Es ist unzweifelhaft, dass in der Psychiatrie das Bedürfnis besteht, die komplizierteu Krankheitserscheinungen, welche zur Beobachtung gelangen, auf diese oder jene AVeise zu einer objektiven Darstellung zu bringen. Gewiss kann vieles durch die einfache Beschreibung wiedergegeben werden. Allein hierbei liegt die Gefahr immer wieder nahe, dass in den wiedergegebenen Beob- achtungen ein subjektives Moment zum Ausdruck kommt, welches bei der Beurteilung der Resultate wesentlich berücksichtigt werden muss. Besonders schwierig liegen die Verhältnisse bei der Schilderung physio- gnomischer und mimischer Erscheinungen. Selbst wenn ein Gesichtsausdruck durch längere Zeit festgehalten wird, ist es oft beinahe unmöglich, alle Fein- heiten und besonders alle charakteristischen Innervationen zu beschreiben, ganz abgesehen von denjenigen Geisteskrankheiten, bei welchen Haltung und Ausdruck fortwährenden Veränderungen unterworfen sind. Hier tritt die Reproduktion mittelst technischer Hilfsmittel in ihr Recht. Den Zweck naturgetreuer Wiedergabe einer Physiognomie, eines mimischen Ausdrucks, einer Haltung oder Phase der Bewegung würde am zweckmässigsten die Plastik erfüllen. Aus technischen Gründen ist diese Art der Wiedergabe zur Zeit jedoch unmöglich. An ihre Stelle tritt mit Erfolg die Reproduktion mittelst optischer Verfahren, speciell mittelst der Photographie. Hierbei ver- dient die Stereoskopie zweifellos den Vorrang vor der einfachen, zwei- dimensionalen Aufnahme. In der That sind auch mit ganz wenigen Ausnahmen sämtliche in dem Atlas enthaltenen Bilder von mir stereoskopisch aufgenommen worden. Einer Vervielfältigung derselben als Stereoskopbilder haben sich jedoch finanzielle und technische Schwierigkeiten entgegengestellt, so dass die einfache, flächenhafte Darstellung gewählt werden musste. Durch das an- erkennenswerte Entgegenkommen meines Herrn Verlegers ist die Wiedergabe der einzelnen Bildhälften eine so gute geworden, dass der Verzicht auf die dreidimensionale Darstellung als Mangel kaum empfunden werden wird. Bei der Aufnahme der Bilder kam es hauptsächlich darauf an, das Wesentliche und Charakteristische der physiognomischen und mimischen Eigen-