Beitrag zur Würdigung der Knie-Ellenbogenlage im Gebiete der Geburtshülfe : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe der medicinischen Facultät zu Giessen / vorgelegt von J. Chr. Albrecht Richard Dornseiff ; Präses Prof. Dr. v. Ritgen.

  • Dornseiff, J. Chr. Albrecht Richard.
Date:
1859
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Credit: Beitrag zur Würdigung der Knie-Ellenbogenlage im Gebiete der Geburtshülfe : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin, Chirurgie und Geburtshülfe der medicinischen Facultät zu Giessen / vorgelegt von J. Chr. Albrecht Richard Dornseiff ; Präses Prof. Dr. v. Ritgen. Source: Wellcome Collection.

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    Grunde schwer verlief, die K. E. Lage. So sagt Thomas von Brabant : „Wenn die Mutter sehr fett ist, soll sie nicht sitzen, sondern auf ihrem Leib liegen und die Seite ihres Hauptes auf die Erde legen, und die Kniee an den Leib ziehen, damit die Gebärmutter zusammengedrückt werde.“ Dieselbe Haltung wird von ihm bei einem Schwär oder Geschwür der Scham oder Gebärmutter vorgeschrie- ben. — In ähnlicher Weise drückt sich Franz von Piemont (bei Besprechung der bei schweren Geburten zu leistenden Hülfen) aus : „Wenn eine Kreissende fett ist, so sitze sie nicht, sondern liege auf ihrem Bauche, den Kopf auf einen Stein gestemmt, die Kniee unter den Bauch gekrümmt, damit die Gebärmutter zusammengedrückt werde und das Fett aufsteige und nicht zu dem Muttermunde hinabsteige und diesen zusammendrücke und so gebäre sie dann in der Gestalt eines vierfüfsigen Thieres.“ — Ganz in derselben Weise rieth Eucharius Röslin, fette Personen sollten so gebären, dafs sie vorwärts ge- bückt die Schenkel an den Bauch andrückten : „Und ob die muter faist were, so soll sie nit sitzen, sondern sie soll ligen auf ihrem Leib, und die stürnen des haupts legen auf die erden, und soll die knye an sich ziehen, an ihren Leib, darum das die bermutter gedruckt und genöt werde.“ (Der schwangeren Frawen und Hebammen Rosen- garten. Augsburg 1529, 4.) Auch Jason a Pratis (schrieb 1524) führt an, dafs bei sehr fetten Personen die Lage auf den Knieen wie die vierfüfsigen Tliiere empfoh- len werde. — Einen ausgedehnteren Gebrauch von der K. E. Lage bei der Geburt machte Joh. Mich. Sava- narola (gest. 1466), indem er bei schweren Geburten über- haupt die Kreissende diese Lage „sicut animal brutum“ annehmen liefs. Philippe Peu (la pratique des accouchemens, Paris 1694, 8) empfahl die K. E. Lage für den Fall, dafs der festyehaltene oder eingeklemmte Kopf des Kindes den Ge-