Ueber die Cohnheim'schen Felder der Muskelquerschnitte.

Kölliker, Albert, 1817-1905.

Date:: 1866

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Credit: Ueber die Cohnheim'schen Felder der Muskelquerschnitte. Source: Wellcome Collection.

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Einwirkung fern zu halten, Querschnitte gefrorener Muskeln des Fro¬ sches ohne Zusatz der von Gounheim angewa n dien F l ü s - sigkeiten einfach mit einem feinsten Deckgläschen bedeckt unter das Mikroskop brachte, war ich erstaunt, die CoHNHEm’schcn Felder nicht zu sehen. Ich schrieb diess zuerst auf zufällige Verhältnisse, nachdem jedoch in wiederholten Fällen immer in gleicher Weise sich heraus¬ stellte, dass die CoiiNHEiM’sche Mosaik am ganz frischen, nicht befeuch¬ teten Muskelquerschnitte beim Frosche nicht sichtbar ist, mussten doch Zweifel gegen Cohnheim’s Annahmen sich erheben, welche dann eine wei¬ tere Untersuchung wenigstens bis zu einem gew issen Grade bestätigte. Die Prüfung frischer gefrorener Muskeln des Ochsen, Kaninchens, des Frosches und Flusskrebses lehrte nämlich, dass in keinem Falle der mit keiner frem¬ den Flüssigkeit benetzte Querschnitt Felder zeigt, wie sie Gounheim be¬ schreibt und abbildet, doch sind hier zwei Verhältnisse w-ohl auseinander zu halten, von denen das eine Coiin- hejm günstiger ist. Beim Ochsen und beim Frosche und in den Schwanz- muskeln des Krebses fand ich unter den angegebenen Bedingungen keine Spur der CoiiNHEm’schen Felder, vielmehr waren die Quer- schnittsflächen der Muskelfasern, abgesehen von den bekanntlich in wechselnder Menge vorkommenden interstitiellen Körnchen und den Kernen, ganz hell und gleichartig. Beim Kaninchen dagegen und in den Schecrenmuskeln des Krebses (Fig. 4) war mit guten Linsen (Syst. 8, 9, 1 0 von Härtnack) eine sehr zarte Andeutung der Mosaik zu er¬ kennen, die jedoch keinen Vergleich mit dem aushielt, was Gounheim zeichnet und beschreibt, und w as man nach Zusatz einer y.proccntigen Salzlösung sieht. Es waren nämlich die Felder ganz hell und durch¬ sichtig, die Zwischensubstanz zwischen denselben dagegen etwas dunkler, jedoch sehr spärlich entwickelt und nur schmale Züge bil¬ dend. Beim Flusskrebse zeigte so der Querschnitt — abgesehen von den Kernen und der stärkeren, diesem Thiere eigenthümlichen, die Muskelfasern durchziehenden hellen Zwischensubstanz — eigentlich nichts als ein Reticulum äusserst zarter und matter Linien, in dem die Felder oder Maschenräume nicht als etwas Besonderes hervortreten, während beim Kaninchen bald dasselbe, bald nur eine sehr zarte Punctirung sichtbar war, an der die einzelnen Puncto oder Felder Fig-. 1. Ein Theil eines Querschnittes einer gefrorenen Muskelfaser aus (len Scheeren- muskelu des Krebses mit Kochsalz von %% behandelt. Man sieht die Cohubeim’seheu Felder, die Zwischensubstanz und einige Muskelkernc. Vergr. 400.