Zur Casuistik der Lymphosarcome des Rachens ... / Paul Hübner.

  • Hübner, Paul, 1869-
Date:
1895
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Zur Casuistik der Lymphosarcome des Rachens ... / Paul Hübner. Source: Wellcome Collection.

    7/32 (page 7)
    massen derselben Art sich finden, so sind die Keime der¬ selben doch nicht mit dem Blute, sondern auf dem Wege der Lympfbahn dahin gelangt. Es findet sich dann der Zusammenhang in der Weise gekennzeichnet, dass die dazwischen liegenden Lymphdrüsen, wenn auch nicht erheblich, so doch auch in gleicher Weise affiziert sind. Am häufigsten tritt das Lymphosarcom im mittleren Lebensalter auf, vom 22.—55. Jahre und zwar doppelt so häufig bei Männern als bei Frauen. Merkwürdig ist, dass gerade kräftige Individuen weit eher als schwächliche von dem Leiden befallen werden. Vergleicht man die Lymphosarcome bezüglich ihrer regionären Ausgänge und verschiedenen Localisationen, so ergiebt sich, dass für den Arzt das Lymphosarcom des Rachens unstreitig das interessanteste und wichtigste ist, ein¬ mal, weil es in seinen Anfangsformen sehr schwer zu erkennen ist, sodann, weil es in seinem Verlaufe ganz aussergewöhnliche Erscheinungen darbietet. Auch diese Erkenntnis verdanken wir vor allem Kundrat, der uns durch seinen Vortrag die ersten wichtigen Aufschlüsse über die genannte Erkrankung gegeben hat. Nach seiner Darstellung kann das Lymphosarcom des Rachens ausgehen von den Lymphfollikeln und dem adenoiden Gewebe der Rachenschleimhaut; es kann aber auch von den primär erkrankten Tonsillen und den Lymphdrüsen des Halses auf den Rachen übergreifen. Letzteren Vorgang und das rücksichtslose Weiterwuchern der Tumormassen schildert er, wie folgt: „Von ihnen (den jugularen Lymph¬ drüsen) aus greift das Lymphosarcom nicht selten auf die seitliche Rachenwand, kann unter Vorwölbung oder durch Zapfen, die es zwischen Wirbelsäule und Pharynx einschiebt, Stenosen des Pharynx, selbst einer Choane erzeugen“. Es greift auch „auf die Wange, die Schädelbasis über, entlano- der Knochen durch die Fissura orbitalis inferior in o