Die sogenannte Geophagie oder Tropische (besser, Malaria-) Chlorose : als krankheit aller länder und klimate / dargestellt von C.F. Heusinger.

  • Heusinger, Karl Friedrich von, 1792-1883.
Date:
1852
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Credit: Die sogenannte Geophagie oder Tropische (besser, Malaria-) Chlorose : als krankheit aller länder und klimate / dargestellt von C.F. Heusinger. Source: Wellcome Collection.

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    m Wasser ist es so schwer als iiu tiefen ocean zu fischen. In dieser Zwischenzeit, die zwei bis drei monate dauert, sieht man die Otoniaken ungeheure quanliläten erde verschUngen. Wir haben in ihren hülten grosse vorräthe davon gefunden, pyra^ midaie häufen, in denen die leltenkiigeln zusammengehäuft wa- ren. Ein Indianer verzehrt, wie uns der verständige mönch Ramon Bueno aus Madrid (der zwölf jalu'e unter diesen India- nern gelebt), versicherte, an einem Tage ^/i bis Vi pfund. Nach den aussagen der Otomaken selbst ist diese erde in der epoche der regenzeit ihre hauptnahrung. Sie essen hier und da (wenn sie es sich verschaffen können) eine eidechse, einen kleinen Osch und eine farnkraulwurzel. Ja sie sind nach dem leiten so lüstern, dass sie selbst in der trocknen jahrszeit, wenn sie fischnahrung genug haben, doch als leckerbissen täglich etwas erde verzehren. Der franciscanermönch, welcher als missionär unter ihnen lebt, versichert, dass er in dem be- finden der Otomaken während des erdeverschlmgens keine Veränderung bemerkte. Auffallend ist es, dass der sonst so leichtgläubige und unkritische pater Gumilla das erdefressen als solches geradezu leugnet (?). Er behauptet, die lettenkugeln seien mit maismehl und crocodilfett innigst vermengt. Aber der missionär Rarnon Bueno und unser freund und reisegefährte Juan Gonzalez, haben uns beide versichert, dass die Otomaken den leiten nie mit crocodilfett mengen; vom beigemischten mehl haben wir vollends in Uruana gar nichts gehört. Die erde, die wir mitgebracht, und welche Vauquelin chemisch untersucht hat, ist ganz rein und ungemengt. Dass die Otomaken durch den genuss so vieler erde nicht erkranken, scheint mir beson- ders auffallend; ist dieses volk seit vielen generationen an diesen reiz gewöhnt?*) Depons, der die Otomaken nicht so tief stellt, und bemerkt, dass viele Indier erde essen, fährt fort; »On accuse les Oto- maques de manger de la terre, et ils en mangent en effet; mais suivant leur Systeme d'administration primitive, il parait que cette etrange habitude s'est conservee plutöt par goüt que par besoin. 11 est vrai, selon le pere Gumilla, que c'est une espece de terre particuliere, qu'on petrit avec de la graisse de •*) Ansichten der Natur. 1849. B. II, S. 231,