Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung insbesondere zur Lister'schen Methode für seine Schüler und für praktische Ärzte / von J.N. Ritter von Nussbaum.

  • Nussbaum, J. N. (Johann Nepomuk), Ritter von, 1829-1890.
Date:
1879
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Credit: Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung insbesondere zur Lister'schen Methode für seine Schüler und für praktische Ärzte / von J.N. Ritter von Nussbaum. Source: Wellcome Collection.

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    Als ich die Bewilligung bekam, die Lister’sche Methode m ganzen Hause einzuführen, da wurde vom 1. Januar 1875 mgefangen, Alles, Kleines wie Grosses strenge nach Lister- chen Vorschriften gepflegt. — Seit dieser Stunde kam licht mehr ein einziger Hospitalbrand vor, keine Pyämie, min Erysipelas. Mit Einem Worte: das berüchtigte Spital var in eine segensreiche Heilanstalt umgewandelt und so blieb 'S nun auch bis zur Stunde. In dem wegen Pyämie und Hospitalbrand ebenso berüch- igt gewesenen Spitale des berühmten Mst. Syme zu Edin- burgh hat sich die gleiche Umwandlung ergeben. Meine Herren, das war kein Zufall! Eine Krankheit, reiche 30 Jahre und länger wüthet und sich von Woche zu /Voche steigert und jedem Heilversuche spottet, wie der lospitalbrand und die Pyämie meiner Klinik, hört nicht mit Cinem Schlage auf, wenn in den Räumlichkeiten, in der ganzen Einrichtung nicht das Geringste verändert wird. Alle Verhältnisse: die Räume, das Meublement, die Nah- ung, die Pflege, die Krankenzahl, Alles blieb gleich, nur die Vundbehandlung war jetzt eine andere und war jetzt rnetho- lisch in Einem Momente auf der ganzen Abtheilung strenge lach Lister’schen Regeln eingeführt worden. Einzelne Versuche, Wunden nach antiseptischen Grund- sätzen zu behandeln, welche natürlich schon viel früher öfters jemacht wurden, hatten uns allerdings eine gute Meinung über liese Methode aufgenöthigt, aber der so sehr eingebürgerte lospitalbrand wurde dadurch nicht aus dem Hause gebracht. Dieses Beispiel, welches sich auf meiner Klinik vollzog, rar so beweisend, so grell, dass man wohl blind hätte sein nüssen, wenn man hier nicht zur Antiseptik bekehrt wor- len wäre. Es gereicht mir zur grossen Freude, von vielen Chirurgen Lie Versicherung erhalten zu haben, dass meine offene Mit- heilung dieser Thatsachen auf ihre Entscheidung über die rosse Frage der Wundbehandlung sehr einflussreich gewesen