Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung insbesondere zur Lister'schen Methode für seine Schüler und für praktische Ärzte / von J.N. Ritter von Nussbaum.

  • Nussbaum, J. N. (Johann Nepomuk), Ritter von, 1829-1890.
Date:
1879
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Credit: Leitfaden zur antiseptischen Wundbehandlung insbesondere zur Lister'schen Methode für seine Schüler und für praktische Ärzte / von J.N. Ritter von Nussbaum. Source: Wellcome Collection.

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    fest vereinigt war. Ich schlug daher noch einmal zwei Nägel ein, und liess selbe wieder zwei Wochen liegen. Bei Entfernung derselben fanden wir aber eine ganz feste Vereinigung, legten einen Gypsverband an, welchen die Patientin noch ein paar Wochen trug, damit bereits schon Gehversuche machte, und nach Abnahme desselben konnte sie ihren Fuss ganz gut brauchen, die bestehende kleine Verkürzung verbesserte ein hoher Absatz am Schuh. Die verschiedenen Eingriffe, welche man bei Pseudoarth- rosen empfohlen hat, lassen oft alle im Stiche. Ist eine Fractur zur rechten Zeit nicht geheilt, sondern noch abnorm beweglich, so hilft oft ein starkes Aneinander- reiben und Reizen der fracturirten Enden mit einem nochma- ligen Verband. Liegen zwischen den Knochenenden Weich- gebilde, so liegt die Schuld an der schlechten Coaptation, und ist Heilung ohne bessere Einrichtung unmöglich. Manchmal ist constitutioneile Syphilis der Grund, warum kein Callus kommt, dann helfen Mercureinreibungen rasch. Von den operativen Eingriffen, welche zur Heilung der Pseudoarthrosen empfohlen wurden, ist Langenbeck’s Rath wieder der beste. Man trennt die Pseudoligamente mit einem Tenotome und schraubt, die Weichtheile durchbohrend, in jedes fracturirte Knochenende eine galvanisch versilberte Stahlschraube ein, um die Knochenenden zur Exsudation zu reizen. Ist diese Reizung gelungen, was meist in 8 Tagen der Fall ist, so nimmt man die Schrauben weg und legt einen festen Gypsverband an. Es gelingt hiedurch meist, eine Ankylose der Pseudo- arthrose zu erlangen. Die Resection der Bruchenden ist eine sehr gewagte Me- thode. Der Knochen wird durch die beiden Anfrischungen kürzer, und es ist nicht wahrscheinlich, dass die resecirten Stücke mehr Neigung zum Verwachsen und zur Callusbildung haben, als der primäre Bruch. Etwas anders ist es, wenn die Pseudoarthrose ein Resultat der Fahrlässigkeit ist, wie Sie es unlängst auf meiner Abtheilung sahen.