Kinesiotherapie / von A. Hoffa.

Date:
1898
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Credit: Kinesiotherapie / von A. Hoffa. Source: Wellcome Collection.

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    zelnen seiner Gelenke gebeugt und gestreckt werden, wobei die ubrigen Gelenke moglichst ungebeugt bleiben. (Bei dieser theilweise unmoglichen Uebung kommt es wesentlich auf die dabei aufgewendete Willensenergie an.) c) Die Hand wird mit gestreckten Fingern auf den Tisch gelegt, darauf der kleine Finger abducirt, dann der kleine und vierte Finger zusammen, darauf die drei letzten u. s. w. (Spreiziibung). Diesen einfachen Uebungen folgen nun einfache coordinirte Bewegungen, bei welchen zwei oder mehrere Finger zusammen- arbeiten. a) Der Daumen und je ein Finger nahern sick einander mit moglichst ausgiebiger Bewegung und beriihren sich genau mit den Kuppen. b) Es wird angestrebt, dass sick die Kuppe eines Fingers und diejenige des Nachbarfingers beriihren. c) Die Fingerkuppe wird auf den Nagelriicken des Nachbarfingers gelegt. Hat der Patient diese Uebungen gemacht, so folgen jetzt com- binirte Coordinationsbewegungen. Man combinirt jede der eben beschriebenen Uebungen mit Bewegungen im Hand-, darauf im Ell- bogen- und Schultergelenk, indem nacheinander jede der moglichen Bewegungen: Flexion, Extension, Abduction, Adduction, Pronation. Supination und Rotation mit jeder Fingerbewegung tactmassig ver- einigt wird. Nun werden die beiden oberen Extremitaten zu gemeinsamer Arbeit veranlasst (Treffen der Fingerspitzen nach vorheriger horizontaler Aus- breituug der Arme, Zielen beider Zeigefinger auf einen vorgeschriebenen Punkt). Die einzelnen Uebungen miissen jede etwa lOmal hintereinander und bald mit offenen, bald mit geschlossenen Augen gemacht werden. Jede Sitzung nimmt so etwa 1/2—V/2 Stunden in Anspruch; der Kranke soil die Uebungen unter Aufsicht machen, und der Beaufsichtigende muss dariiber wachen, dass die Uebungen wirklich die voile Aufmerksamkeit und Willenskraft des Patienten einnehmen. Urn fur sich und die Kranken eine Controle iiber den Grad des Fortschrittes zu haben, hat Frenkel einige sinnreiche Vorrichtungen er- sonnen, an denen die Kranken nach einiger Zeit selbst iiben konnen: a) Ein etwa 50 Cm. langes, dreieckiges Holzklotzchen wird so her- gerichtet, dass die eine Langskante ganz scharf linienartig ist; die zweite Kante wird abgehobelt, so dass eine schmale Flache entsteht; die dritte Kante wircl so aufgefiiist, dass sie eine concave Flache bildet. Der Kranke ergreift einen Bleistift wie zum Schreiben, stiitzt aber Arme und Hand nicht auf, sondern halt sie schwebend in der Luft und fuhrt nun den Stift die Langskanten entlang. Die Aufgabe besteht darin, mit der Hand, beziehungsweise dem Stift nicht iiber die (lurch die Kanten ge- gel)enen Flachen auszufahren. Begonnen wird mit der ausgehohlten Kante ; zuletzt wird die schwerste, die scharfe Kante vorgenommen. b) In einem Holzbrettchen sind in einer Entfernung von 3—4(H). von einander runde numerische Vertiefungen angebracht von einem Durch- messer, dass etwa eine Fingerkuppe hineinpasst. Der Kranke hebt und biegt den Arm so weit zurtick, dass er die Hand nicht sehen kann. Auf Commando des Arztes versucht er nun, moglichst rasch die vom Arzte verlangte Delle im Holzbrettchen mit der Kuppe seines Fingers zu treffen. c) Einen ahnlichen Zweck hat ein zweites Brett, in dem in gewissen Abstimden Stopsel eingefiigt sind. Die Aufgabe des Patienten bestehl