Kinesiotherapie / von A. Hoffa.

Date:
1898
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Credit: Kinesiotherapie / von A. Hoffa. Source: Wellcome Collection.

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    bewirkt, so class dieser Griff bei Gehirnanainie, bei chronisch- anamischem Kopfschmerz, bei Schwindel und Ohnmachts- anwandlungen angebracht ist. Vorziigliche Resultate vermag eine rationelle Gymnastikeur bei den apoplektischen und sonstigen cerebralen Hemiplegien zu erzielen. Bekanntlich ergreift bei diesen Erkrankungen die Lahmung eine ganze Extremitat, anfangs als Massenlahmung, dann geht die Lahmung in einem Theil der ergriffenen Muskeln zuriick, um in anderen functionell abgrenz- baren und gruppirbaren Muskelgebieten ganz oder nahezu ganz stationar zu bleiben (residuale Hemiplegie). Wernicke hat diese vorzugsweise und andauernd gelahmten Muskeln als Pradilectionsmuskeln bezeichnet, und er hat insbesondere fur die hemiplegische Beinlahmung das Be^allen- bleiben der Unterschenkelbeuger, der Dorsalflexoren des Fusses, der Beuger des Oberschenkels und der Abductoren als charakteristisch hervor- gehoben. Mann hat dann gezeigt, dass auch an der oberen Extremitat ein bestimmter Typus residualer Hemiplegie besteht. Bei der hemiplegischen Armlahmung namlich bleiben in derRegel dauernd gelahmt die denMecha- nismus der Handoffnung vermittelnden Muskeln (Handbeuger und Finger- streeker) und die Auswartsroller des ganzen Armes, wogegen die der Hand- schliessung dienenden Muskeln und die Ein warts roller des Armes von vorn- herein ungelahmt bleiben oder ihre Lahmung frtihzeitig wieder verlieren. Diese gelahmten Muskeln, sei es nun am Bein oder am Arm, miissen bei der Behandlung der Patienten ihrer Function zuriickgegeben werden, und das beste Mittel hiezu ist unstreitig die manuelle oder maschinelle Widerstandsgymnastik, weil eben mittels dieser eine ganz genaue Localisation der Bewegung moglich ist. Anfangs, solange die Lahmung eine complete ist, ist nattirlich von einer Widerstandsgymnastik nicht die Rede. Man beginnt dann zunachst mit passiven Bewegungen, die den Zweck haben, das Ent- stehcn von Contracturen zu vermeiden. Dann sucht man den gelahmten Muskeln die ersten Willensimpulse zuzufuhren. Haufig ist dies nur auf dem Umwege moglich, dass man zunachst die Antagonisten der befallenen Muskeln sich contrahiren lasst, weil wir ja wissen, dass bei deren Contraction immer auch die coordinirten Muskeln in massige Spannung gerathen. Sind dann in die gelahmt gewesenen Muskeln wieder Spuren von Willensimpulsen gelangt, dann erwachst die Aufgabe, diese oft kaum bemerkbaren Contractionen zu unterstiitzen, wobei man die Schwere des betreffenden Theiles nach Kraften auszuschalten hat. Ein ausgezeichnetes Hilfsmittel hiezu ist in der Anwendung von warmen (26—27°) Badern, womoglich mit Salzzusatz. gegeben (Huchzer- meycr, Goldschcider). Durch das specifische Gewicht einer solchen Salz- losung (10—20 Kgrm. Salz auf ein Bad) wird das Eigengewicht der Extremitat fast vollig paralysirt, und es gelingt, auch die geringsten noch vorhandenen Reste von Motilitat zum Ausdruck zu bringen. Hiedurch wird, ganz abgesehen von der gilnstigen psychischen Ein- wirkung auf den Kranken, der AMederherstellung der willkiirlichen Innervation in ausgezeichneter Weise der Weg geebnet. Es empfiehlt sich, diese Uebungen schon moglichst frtihzeitig, vor Ausbildung von Contracturen, zu beginnen und dieselben langere Zeit hindurch conse<|uent (4—5 Bader wochentlich) fortzusetzen.