Die Pathologie und Therapie der Rachitis.

Date:
1863
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Credit: Die Pathologie und Therapie der Rachitis. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    sichere Symptom des Schmerzes, der unmittelbar bei der Ent- stehung der Infraction von den meisten dieser Beobachter (siehe Gurlt a. a. 0. S. 25) angegeben wird, verliert sich sehr bald, und selbst die Function der Extremität wird nicht so sehr be- einträchtigt. So sollen z. B. bei der Infraction des Radius oder beider Vorderarmknochen wohl die Pro- und Supination mit Schmerzen verbunden sein, nicht aber die Bewegungen der Finger. Ueber die verschiedenen Formen der einfachen Flexionen wird sich später in den Capiteln, welche die einzelnen Skelett- partien speziell behandeln, die Gelegenheit ergeben, noch Einiges zu bemerken. Hier will ich nur das Hauptsächlichste über die Infractionen und Fracturen rachitischer Knochen berühren. Die Verdickung, Weichheit und Zähigkeit des Periosts und der äusseren Knochen- schichten verhindern in den meisten Fällen das Entstehen voll- ständiger Trennungen des Knochens. Deshalb kommen auch bei den Rachitischen fast durchgehends nur Infractionen vor, wobei das Periost unverletzt bleibt und die Bruchstücke in genauem Contacte bleiben. Nach Gurlt's fleissig gesammelter Casuistik der Infractionen ergiebt sich, dass jene der Vorderarmknochen die überwiegend häufigsten sind. Ihnen zunächst stehen in die- ser Beziehung die ünterschenkelknochen, dann die Schlüsselbeine. — Die relativ seltener infracturirten Knochen sind das Oberarm- bein und der Oberschenkelknochen, an welchen letzteren wieder complete Fracturen häufiger anzutreffen sind. Doch findet man auch an diesen, sowie an den Rippen, kurz überall, wo man Knickungen der Knochen anzutreffen pflegt, häufig genug In- fi-actionen; ja mau muss dieselben sogar für die hauptsächlichste Ursache aller bedeutenden Knochenverkrümmungen in der Ra- chitis zählen. Es bricht bei ihrer Entstehung an der, von der äusseren Gewalt direct oder indirect getroffenen Stelle nur die innere, der Markröhre nächste, dünne, aber feste Knochenlamelle, und zwar gewöhnlich nur auf der einen, nämlich der concaven Seite des Winkels, während selbst auf dieser Seite die weichere Masse der sie drückenden Schichten blos gebogen und zusammengeschoben wird. Doch muss an dieser (der concaven) Seite wegen der ge- genseitigen grösseren Verschiebung der zusammengedrängten Theile eine grössere Dislocation der Nachbarelemente und dadurch Zer-