Die Pathologie und Therapie der Rachitis.

Date:
1863
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Credit: Die Pathologie und Therapie der Rachitis. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    chenränder, deren Schlaffheit insgesammt durch die Rachitis ge- steigert wird, bedingen eine Nachgiebigkeit des Schädelgewölbes, welche das letztere ungeeignet erscheinen lässt, dem Drucke nach innen ausgiebigen Widerstand zu leisten, wenn es nicht durch eine massenhafte, allgemeine Zunahme des Inhaltes in einen Zu- stand von Spannung versetzt wird, — wo dann seine Wider- standsfähigkeit durch den Grad der Haltbarkeit seiner einzeloen Theile und ihrer Verbindungen begrenzt wird. Soll die Rückenlage (abgesehen vom Hydrocephalus) Alles verschulden? Im Fötalleben giebt es keine Rückenlagen, und doch kommen solche verdünnte Stellen auch an Neugebornen vor, — ja sie finden sich in einer spätem Periode auch an den Stirn- und Seitenwandbeinen. Ich will mir nur noch erlauben dem Gesagten auch die anatomischen Gegengründe gegen die Annahme einer solchen Ent- stehung dieser Stellen durch Usur in Folge des Gehirndruckes anzuführen, welche Friedleben in seiner preiswürdigen Abhand- lung hervorgehoben hat: a) die Fläche der Knochenplättchen dieser verdünnten Stel- len läuft ganz in einer Ebene mit der inneren alten Kno- chentafel ; b) die Folgen einer Usur müssten sich vor Allem an der Dura mater, dem inneren Perioste zeigen; davon fand sich bis jetzt keine Spur; c) endlich, wenn man den Prozess mit dem Vorgange bei den Pacchionischen Granulationen oder bei Aneurysmen vergleichen wollte, müsste man eben doch wie bei die- sen konische oder trichterförmige Vertiefungen durch einfaches Vordrängen der Knochenmasse bewirkt finden, während hier reine Verdünnung in völlig gleichliegender Ebene Statt findet. Dass die Lücken und Verdünnungen des Schädelgewölbeg durch Resorption entstehen müssen, kann Niemand bezweifeln, - aber nicht durch die Resorption der neueren Schichten, sondern durch die physiologische Resorption, die unausgesetzt Statt findet. Die Ungleichheit, mit der sich schon in normalen Verhältnissen die Schädelknochen des Kindes zu entwickeln und grössere Ver- schiedenheiten der Dickendurchmesser einzelner Partien zu be- dingen pflegen, erscheint durch den rachitischen Prozess noch