Volume 2
Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster.
- Förster, August, 1822-1865.
- Date:
- 1855
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Credit: Handbuch der allgemeinen pathologischen Anatomie / von Dr. August Foerster. Source: Wellcome Collection.
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![trächtlich geschwollen ist, schwindet die Schleimhaut über ihm und er beginnt oberflächlich zu zerfallen; man findet dann platte oder starker gewölbte prominirende Knoten mit einer kleinen Erosion, Oeff- nun8’ der Mitte. Allmälig zerfällt die ganze Drüse und es entsteht so ein trichter- oder kraterförmiges Geschwür mit erhabenen und stark gewulsteten Rändern. Ist der Process hiermit zu Ende, so fallen die Ränder nach gänzlichem Zerfall der Drüse nieder und’ es bleibt ein kleiner, runder Substanzverlust der Schleimhaut, welcher nach und nach völlig schwindet, indem durch sparsames Narbengewebe die Schleimhautränder zusammengezogen werden. In anderen Fällen geht aber die Verschwärung weiter, greift auf die Schleimhaut über und aus dem kleinen, runden, trichterförmigen Folliculargeschwür wird nun ein unregelmässig gestaltetes, grosses Schleimhautgeschwür. Die Zahl dieser Geschwüre ist ebenfalls sehr verschieden, bald sind nur wenige Follikel ergriffen, bald eine grosse Anzahl derselben, und die Innenfläche des Kolon (in welchem diese ausgebreitete Aflection fast nur vorkommt) ist dann wie übersät mit Geschwürchen; geht in diesem balle aber die Verschwärung- weiter, so entstehen ganz beträchtliche Zerstörungen, die Geschwüre lliessen zusammen, Inseln und Drücken der Schleimhaut zwischen sich lassend, es bilden sich IIohlgäno-e im submukösen Zellgewebe, die Muscularis wird zuweilen hypertrophisch öfterer schlaff und dünn, auf der Serosa bilden sich selten zarte, fadfö-e Adhäsionen. Der ganze Verlauf dieser ausgebreileten Verschwärung ist chronisch, Heilung derselben erfolgt äusserst selten unter Ri] du no- flacher oder vorspringender Narben. n 3. Im Anfang des Duodenums kommt in seltenen Fällen ein dem per fori r enden Geschwür des Magens ganz analoges Geschwür vor, welches wie jenes, von einem einfachen Ulcus oder einem hämor- rhagischen Zerfall der Schleimhaut ausgehend, durch Corrosion des in das Duodenum übergetretenen Magensaftes vergrössert wird und meist perforirt. 1- k.i4' .:'|l!ltlyse Geschwüre, hervorgehend aus Zerfall der von diphthentischer Entzündung ergriffenen Schleimhaut, finden sich in den ballen, m welchen diese Entzündung vorhanden ist. 5. Variolöse Geschwüre sind äusserst selten bei Variola im Dünndarm und D.ckdarm und bilden sich aus kleinen und rossen Pockenpusteln hervor. b Froriep, klin. Kpft. T. 49. 6. Tuberculöse und carcinomatöse Ulcera s. o. 23A4lbers’ die Darmgeschwüre. Leipzig 1831. Rokitansky, Handb. d. p. A. III. 7. BRAND. Brandiges Absterben der Darmschleimhaut oder sämmtlicher Darm häute kommt meist nur da vor, wo der Darm so eingeschnürt oder gezerrt, ausgedehnt wird, dass die Circulation völlig stockt wie he eingeklemmten Hermen, inneren Einklemmungen, Stricturen; die Schleim- baut und übrigen Häute zerfallen bald zu einer braunen oder schwar- 6 *](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28037248_0002_0105.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)