Pathologische und kritische Beiträge zur Mutterkornfrage / von S. Krysiński.

  • Krysiński, Stanislaus, 1846-1897.
Date:
1888
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Credit: Pathologische und kritische Beiträge zur Mutterkornfrage / von S. Krysiński. Source: Wellcome Collection.

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    Symptome des epidemischen Ergotismus. Dass schon in den römischen Zeiten dem heutigen Ergotismus ähnliche Erkrankungen vorkamen, scheint nach manchen Aussprüchen C ä s a r s 1) und besonders G a 1 e n s sicher zu sein. Gralen z. B, schreibt: „Die verdorbenen Speisen, sei es, dass sie von Natur schon solche waren, sei es, dass sie zwar von Natur gut, aber durch Fäulniss gleich schlecht, oder noch schlimmer geworden sind, und zwar Hafer, Weizen und alle anderen Korngewächse, welche, sei es durch lange und schlechte Aufspeicherung eine Neigung zur Fäulniss angenommen hatten, oder schimmelig geworden sind, sei es gleich während der Entwickelung vom Rost verdorben wurden, sind sehr schädlich. Von denen, die durch Hunger gezwungen solche Speisen genossen haben, starben die meisten an fauligem und pestartigem Fieber, andere wurden von scabiösen und leprösen Pusteln bedeckt. Wenn die angeführte Stelle einen Schluss zu ziehen gestattet, dass Galen eine dem Ergotismus ähnliche Krankheit bekannt sein musste, so glaube ich, dass die folgende, in welcher Galen „die Bäcker ausdrücklich warnt das Brodkorn vorsichtig zu sieben, und nicht zu glauben, dass, wenn nach dem Genuss verdächtigen Bredes keine schädlichen Folgen sogleich kommen sollten, dasBrod schon unschädlich wäre, weil die schlechten Folgen nur viel später sich zeigen können, jedenfalls beweist, dass Galen auch das späte Auftreten dieser Krank- heit nicht entgangen war, den obigen Schluss rechtfertigt. Auch eine von Haeser angeführte Stelle von Paukis von Aegina scheint sich ebenfalls auf Ergotismus zu beziehen. Die Stelle lautet; „Ich glaube auch, dafs die jetzt herrschende kolikartige Affection aus solchen (verdorbenen) Säften besteht. Indem das Leiden in den ') Um den Text nicht continuirlich durch die Anführung der Werke und Angahe der Stellen der citirten Verfasser zu unterbrechen, gebe ich am Ende dieser Arbeit in alphabetischer Ordnung die Namen der Verfasser, den Titel ihrer Werke und die genannte Stelle an. Falls aus demselben Werke mehrere Citate ent- nommen werden, wird das durch das Zeichen 1. c. (loco citato) und die Angabe der Seite im Texte ausgedrückt. Bei mehreren Werken desselben Autors wird vor dem Zeichen 1. c. die Ordnungsnummer des Werkes stehen, in welcher es in dem Register aufgezählt ist. 1