Atlas und Grundriss der speziellen pathologischen Histologie / von Hermann Dürck.

  • Dürck, Hermann, 1869-1941.
Date:
1903
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Credit: Atlas und Grundriss der speziellen pathologischen Histologie / von Hermann Dürck. Source: Wellcome Collection.

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    dichtesten Ansammlungen von Leucocyten, wahrend sie gegen die centralen Thrombuspartien mehr und mehr an Zahl abnehmen. Die Menge ihrer Beimischung ist offen- bar zum Teil mit bedingt durch die Ursachen, welche zur Entstehung des Thrombus überhaupt geführt haben. Liegt dieselbe in entzündlichen Vorgängen, besonders bakterieller Natur, welche auf die Gefasswand übergegriffen haben, so pflegen hier grössere Ansammlungen von Leu- cocyten stattzufinden, ja dieselben können in dem mikro- skopischen Bild des Thrombus neben den Plättchen und dem Fibrin geradezu prävalieren. Im Anfang sind sie gewöhnlich gut erhalten und zeigen deutlich färbbaren Zellcib und die typisch gelappten, kleeblatt-, hufeisen- lind bisquitformigen Kerne; später aber macht sich an ihnen eine fettige Degeneration geltend, ihre Zelleiber beladen sich mit zahlreichen kleinen Fettröpfchen, und die Kerne zerfallen mehr und mehr. Infolgedessen erhält dann der Thrombus eine weiche, manchmal fast schmierige, eiterähnliche Beschaffenheit, oder wie man sagt, er verfallt der puriformen Ein.Schmelzung. Wir haben es hier also nicht mit einer richtigen Eiterung zu thun, sondern die Leucocyten verfallen einem fettigen De- generationsprozess, welcher weiterhin häufig auch die Fibrinlager einbeziehen kann, so dass dieselben nebst den Plättchenmassen in einen feinkörnigen, von P'ett- kügelchen durchsetzten Detritus verwandelt werden. Zuweilen sieht man in den Thromben selbst noch Mikro- organismen eingeschlossen, namentlich wenn dieselben die Ursache der Thrombosierung waren, wie es bei ent- zündlichen Vorgängen vielfach der Fall ist. Die sogenannte C o m pression st h r o m böse erklärt sich hauptsächlich aus der Schädigung der Wand, welche infolge ihrer Zusammendrückung durch Exsudate, Tumoren, Ligaturen etc. hervorgerufen wird. Das Zu- standekommen der sogenannten m arantische n Thrombose wird hauptsächlich dadurch erklärt, dass bei kachektischen Zuständen verschiedener Art ein gestei- gerter Zerfall von zelligen Blutbestandteilen und damit eine vermehrte Fermentwirkung eintritt, welche bis zu