Der Selbstmord : eine kritische Studie / von Eugen Rehfisch.

Rehfisch, Eugen, 1862-

Date:: 1893

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Credit: Der Selbstmord : eine kritische Studie / von Eugen Rehfisch. Source: Wellcome Collection.

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mördern. Ihr Körper war nicht mehr widerstands- fähig genug, den Kampf mit dem Leben in der natürlichen Weise zu Ende zu führen. Hier rächt sich der oft unverschuldete Fehltritt der Eltern, ihr Alcoholmisbrauch, bis in die spätesten Geschlechter. Während jedoch in der ärmeren Bevölkerung die Misere des Lebens, die nackte Armut in des Wortes wahrster Bedeutung, in so zahlreichen Fällen zum Alcoholismus führt, bis das Gehirn, durch den Mis- brauch der Getränke systematisch zerstört, seine Functionen nicht mehr bethätigen kann, und der Selbstmord das elende Dasein vernichtet, finden wir in den besser situirten Classen andere Motive, die zur Geistesstörung führen und den Selbstmord vor- bereiten. Jedes Organ des menschlichen Körpers muss seine regelmässig wiederkehrende Erholung haben, soll es anders seine Pflichten erfüllen. Wie die (Jnthätigkeit der Organe ihren körperlichen Schwund verursacht, so vernichtet sie andererseits auch eine übermässige Anspannung. Nur, wo einer Thätigkeit die notwendige Erholung folgt, kann ein Körper gedeihen. Wie steht es aber mit dem Nerven- system vor allem der Grossstädter? Es ist ein Zeichen unserer Zeit, dass grosse Massen des Volkes nervös werden, und zwar in einem Umfange, der eine voll- ständige Wiederherstellung häufig ausschliesst. Zwei Momente sind es vor allem, die die erhöhte Thätig- keit unseres Nervensystems veranlassen, die unsere Nerven in dauernder Aufregung erhalten: Der Neid