Was wissen wir von der Seborrhöe? / von P.G. Unna.

  • Unna, Paul Gerson, 1850-1929.
Date:
1887
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Credit: Was wissen wir von der Seborrhöe? / von P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.

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    Diese Fragen finden sich gar nicht aufgeworfen, geschweige be- antwortet. Drittens endlich soll die chemische und mikroskopische Unter- suchung beider Formen stets dieselben Elemente, nämlich „mit Fetttröpfchen durchtränkte Epidermiszellen nachweisen. Dieser Behauptung mufs ich als einer durchaus falschen entschieden ent- gegen treten. Seit vielen Jahren habe ich alle jene seltenen Fälle von reiner, unkomplizierter, öliger Seborrhöe des Gesichts bei jungen Leuten in den Pubertätsjahren, die mir vorgekommen sind, untersucht und stets den diametral entgegengesetzten Be- fund erhalten wie bei den Talgschuppen alter Leute, dem G-neis der Kinder, der Vernix caseosa, der gewöhnlichen Pityriasis ca- pitis — nämlich nichts als Fetttropfen, suspendiert in einer se- rösen, schweifsähnlichen, klaren Flüssigkeit und mit ganz spär- lichen, isolierten Hornschüppchen vermengt, nicht mehr als jede gesunde Hautstelle an den Objektträger abgibt, weiter die voll- ständige Abwesenheit zusammenhängender Hornzellenlager und Talffdrüsenzellen. Wer nicht durch den Namen: Seborrhoea oleosa voreingenommen, stets die Talgdrüsen als Ausgangspunkt dieser AfFektion vor Augen hat, sondern unbefangen den klinischen Be- fund mit dem mikroskopischen zusammenhält, kann gar nicht anders als in diesen Fällen das vom Handteller her bekannte Bild des fettigen Schweifs es in höherem Grade erblicken. Es han- delt sich hier lediglich um ein abundant geliefertes Knäueldi'üsen- sekret, vermengt mit dem nicht vermehrten, wässerigen Sekret des Papillarkörpers, zwei Flüssigkeiten, die sich unausbleiblich in der Schweifspore mischen, und deren Mischung in diesem Verhält- nis natürlich öliger ist als der gewöhnliche, zumeist wässerige Schweifs. Dieser Zustand, klinisch charakterisiert durch den auffaUen- den, stets wieder erzeugten Fettglanz einzelner Partien des Ge- sichts, besonders der Stirn, Nase und Wangen, hin und wieder nur an ganz umschriebenen Stellen, ist stets eine echte Hyper- hidrosis — wenn man unter diesem Worte ein jedes, in über- mäfsiger Menge den Schweifsporen entquellende Sekret ver- steht — und zwar, wenn man den hervorragenden Anteil der Knäuel- di-üsen und des Fettes bezeichnen will, eine Hyperhidrosis