Untersuchungen über die Spina bifida / von F. v. Recklinghausen.

  • Recklinghausen, Friedrich von, 1833-1910.
Date:
1886
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Untersuchungen über die Spina bifida / von F. v. Recklinghausen. Source: Wellcome Collection.

    81/186 (page 75)
    Zeit wieder eröffnet werden sollte. I)a die oben geschilderten Darmspalten in der That dem unteren Theil des Ileums, der¬ jenigen Stelle, die am längsten offen bleibt, zukommen, so er¬ scheint die Annahme selbstverständlich, dass hier der Dann die ursprüngliche Rinnengestalt beibehielt, dass also ein richtiger Dottergang gar nicht gebildet wurde. Nicht nur wurde wie bei der Rachischisis der ursprüngliche Zustand der Platte oder Rinne bewahrt, sondern auch dieser pathologische Theil des Darmes gerade wie der gespaltene Theil des Medullarrohrs in der beschriebenen Meningomyelocele, nach aussen vorgestülpt und bewahrte gleicherweise mit der äusseren Decke den conti- nuirliehen Zusammenhang; die physiologische Trennung der Darm- von der Rauchwand blieb aus. Die Vergleichueg beider Störungen lässt sich noch weiter durchführen, namentlich hin¬ sichtlich der Zonen und Schichtungen, welche wir in der vor¬ liegenden Art der Omphalocele unterscheiden können. Der von der Darmwandung (D) gebildete Aufsatz ist zu vergleichen mit der Area medullo-vasculosa, die an ihm gelegenen Oeffnungen (Px und P2), welche je in die Darmhöhle führen, entsprechen den beiden Polen der Area. Die seröse (amniotische) Wand, welche die Abdachung der Hernie bekleidet, correspondirt der Zona epithelio-meningeale, und sie setzt sich am Stiel des Tu¬ mors in die fertig gebildete äussere Haut fort, welche somit die Zona clermatica (Z d) repräsentirt. Endlich wird die Analogie noch dadurch vervollständigt, dass sich das Peritonaeum viscerale des in der Hernie gelegenen Darmes auf der Innenseite des Tu¬ mors nicht nur, sondern auch des ganzen Herniensackes fortsetzt und somit gerade wie die Arachnoidea die innere Lamelle der Wandung des Sackes bildet. Der zwischen den beiden Lamellen gelegene Spaltraum wird in der Nabelschnurhernie, wie in der Myelomeningocele theils von Bindegewebssträngen, die sogar Ad¬ häsionen in breiter Fläche bilden können, theils von besonderen Gebilden, dort von den Nabelgefässen, hier von Nervenwurzeln durchzogen. Ein Analogon der Dura mater ist in dem Nabel¬ strangbruch auch noch zu finden, nehmlich innerhalb der Wand seines Stiels aussen zwischen dem Peritonäum und dem sub- cutanen Gewebe ein zellenarmes fibröses Gewebe, offenbar die Fascia transversa, welche eben so plötzlich wie die Dura mater