Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian.

  • Kilian, Hermann Friedrich, 1800-1863.
Date:
1857
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Credit: Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian. Source: Wellcome Collection.

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    der Rachitis und Osteomalacie nachweisen, sondern auch, wenn wir selbst die weiter oben berührten, aus dem Ganzen bekanntlich herausgerissenen vier Sätze, die da beleuchtet worden sind, um eben dieselbe Behauptung zu stützen, ins Auge fassen und einer unbefangenen Erwägung unterziehen wollen, lässt sich eben so wenig evident machen, dass R. und 0. identische Krankheitsformen sind. Da aber neuerlichst gerade auf diese Sätze ein sehr grosses Gewicht gelegt worden ist, will ich sie kurz berühren und mich um so williger darauf einlassen, weil ich bei dieser Gelegenheit Veranlassung finden werde, auf einzelne Punkte von Wich- tigkeit in etwas bestimmterer Form zurückkommen und an diese dann den weite- ren Verlauf meines Berichtes knüpfen kann. Man hat also erstlich behauptet, dass diejenigen, welche darin eine we- sentliche Differenz zwischen R. und 0. gefunden hätten , dass die eine heilbar, die andere dagegen unheilbar sei, im vollen Unrechte wären, weil man auch zu- verlässige Heilungen der 0. wahrgenommen habe und diese Krankheit folglich auch hierin mit der R. auf gleicher Linie stehe. — Dagegen aber habe ich zu erwiedern, dass gerade diese, ohnehin sehr bedeutungslose Heilbarkeits - Contro- verse, sowohl von der einen wie von der anderen Partei viel zu schroff und unvor- bereitet aufgefasst worden sei, daher auch weder nach dieser noch nach jener Seite hin irgend einen in die Waagschale fallenden Beweis liefern könne. Jene näm- lich, welche von der jedesmaligen Un heilbarkeit der 0. in ihrem Sinne spre- chen, haben, hei einer offenbar sehr geringen Erfahrung, nur die extremsten Fälle anzutreffen das Schicksal gehabt, wohingegen jene, die uns Scarpa, Isenflamm, Ringens, Busch Hofmeister, Noury und andere als solche Gewährsmän- ner citiren, welche geheilte Osteomalacieen wahrgenommen haben wollen, um deswillen damit nichts, gar nichts beweisen, weil die Wahl der Fälle sehr viel zu wünschen übrig lässt und weil man seine gegründetsten Zweifel über die Art jener zu Stande gekommen sein sollenden Heilungen nicht unterdrücken kann. So z. B. hätte Hohl') den Fall des Hofmeister hier um deswillen gar nicht citi- ren müssen, weil er ihn selbst, einige Seiten weiter, als einen solchen erklärt:), der ganz und gar nicht für Osteomalacie gelten dürfe. — Dass die Osteoma- lacie heilt ist völlig ausser Frage, die zahlreichsten Documente liegen zum Beweise vor; ob sie aber jemals wirklich geheilt worden ist, das unterliegt dagegen dem vollsten Zweifel, denn, während es bis zur äussersten Evidenz nachweisbar ist, dass in zahlreichen Fällen die 0., ohne alles Zuthun der Kunst, 1) 1. c. p. 71.