Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian.

  • Kilian, Hermann Friedrich, 1800-1863.
Date:
1857
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    14/118 (page 10)
    noch so ausgeprägte, Anfall von Convulsion bei einer Kreissentlen für sich allein und ohne alle weitere Begleitung anderer Symptome die ächte Eclampsis partu- rientium constituirt, berechtigt uns Mollities dieser und jener Knochenparthieen die wahre Knochenerweichung der Frauen als dadurch allein erwiesen anzuneh- men : das eigentliche Bestimmende muss sich dort wie hier erst beigesellen. Man hat ferner zweitens hervorgehoben, dass die, zu Gunsten der speci- fischen Natur der Osteomalacie , geltend gemachte rasche Yerlaufsweise, sowie die eigenthümliche Reihenfolge der auftauchenden Krankheitserscheinungen , na- mentlich aber der Erkrankungen der einzelnen Abschnitte des Knochensystemes, deswegen nicht stichhaltige Unterscheidungskennzeichen seien, weil sich schnel- ler Verlauf eben so gut auch bei der Rachitis finde und weil bei ihr gleichfalls die einzelnen Knochenparthieen in eben derselben Aufeinanderfolge in den pa- thologischen Process hineingezogen werden könnten, wie bei jener. Wenn wir aber auch diese Behauptung in ihrer ganzen Ausdehnung, für einen Augenblick, als wahr anerkennen wollen, so werden dagegen auch die Widersacher zuzu- gestehen haben, dass wenigstens dergleichen Fälle zu den allergrössten Selten- heiten und geradezu zu den vollendetsten Ausnahmen gehören. Dann aber ver- mögen wir nicht einzusehen, wie man, bei der Comparation zweier Dinge, aus dem Grunde, dass das eine hin und wieder einmal, in seltenster Laune des Zu- falls, dem andern ähnlich ist (und noch dazu in mehr oder weniger ganz aus- serwesentlichen Punkten) sich zu dem Schlüsse hingedrängt fühlen kann , dass folglich beide, nicht etwa ähnlich, oder verwandtschaftlich, nein, geradezu „iden- tis ch“ sind, denn eben das und nichts anderes ist es, was behauptet wird, wie man es bei Hohl ersehen kann1), der, nachdem er seine einzelnen Punkte, unter welchen sich alle die hier erwähnten und sogleich noch näher zu prüfen- den befinden, in ihrer controversen Bedeutung hingestellt hat, ausdrücklich sagt: „Nach diesen Erläuterungen können wir auf die bisher angegebenen Beweismit- tel (gegen die Identität) beider Krankheiten kein Gewicht legen.“ Mir scheint, dass man sich hier eine Licenz im Denken und Schliessen erlaubt hat, die jedenfalls überraschend abnorm und nicht gar viel anders ist, als ob man es sich gestatten wollte, deswegen, weil zuweilen, obgleich selten, der Mond so helle ist, dass man dabei, wie beim Sonnenlichte, einen Brief lesen kann und weil beide gleich gross und rund erscheinen, concludiren wollte, dass der Mond identisch mit der Sonne sei. — Nun kommt aber noch als Hauptsache hinzu, dass das von mir so eben vorübergehend in Geltung gelassene Behauptete sich