Die Bewegungsstörungen im Kehlkopfe bei Hysterischen / von Gustav Treupel.

  • Treupel, Gustav, 1867-
Date:
1895
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Credit: Die Bewegungsstörungen im Kehlkopfe bei Hysterischen / von Gustav Treupel. Source: Wellcome Collection.

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    oberen Luftwege vorausgegangeu ist, oder wenn wir die auch noch so geringfügigen Veränderungen eines solchen noch bei unserer Inspektion konstatiren können — vorausgesetzt, dass eine genaue und wiederholte Untersuchung des ganzen Körpers jede andere organische Er- krankung ausgeschlossen hat. Als zweite Eigenthümlichkeit des nervösen Hustens haben wir seinen akustischen Klang genannt, der zwar nicht die con- ditio sine qua non zu sein braucht, aber doch in den meisten Fällen beobachtet wird. Jurasz bezeichnet ihn als einen tiefen, hohlen, manchmal metallischen bellenden oder heulen- den Klang, der mit dem beim Crouphusten beobachteten noch die meiste Aehnlichkeit habe; Gottstein fügt noch die Epi- theta „schrill“ und „krähend“ hinzu und Schrötter endlich hebt als namentlich für die zuletzt besprochene Hustenform charakteristisch Hustenstösse hervor, die sich durch einen ganz besonderen oft beinahe musikalischen z. ß. feuerwehrsignal- artigen Typus und dabei durch solche Stärke auszeichnen, dass man sie weithin hören kann. Die laryngoskopische Untersuchung lässt öfters leicht entzündliche Veränderungen an der Schleimhaut des Kehlkopfes und namentlich der Stimmbänder erkennen. Jurasz beschreibt als für den „nervösen Kehlkopfhusten“ patho- gnomonisch folgende Motilitätsanomalie, die das Zustandekommen des eigenthümlichen Hustenklanges zu erklären im Stande ist. Im Momente des Anfalles gehen die Stimmbänder, wie bei jedem Husten, krampfhaft aneinander, entsprechend den einzelnen Hustenstössen öffnet sich die Glottis stossweise oder klafft dauernd ein wenig. Während nun die Stimmbänder hierbei für gewöhnlich gespannt bleiben, sind sie bei dem nervösen Keh 1 k0pfhusten ganz schlaff und werden durch die ruck- weise vorbeigetriebene Exspirationsluft in grobe Schwingungen versetzt, die den tiefen hohlen Klang erzeugen. Es ist also die Kontraktion der Exspirationsmuskeln und der Glottisschliesser mit einer gleichzeitigen Erschlaffung der Stimmbandspanner verbunden. Dadurch, dass die Glottis nicht völlig ge- schlossen ist, erklärt sich auch die sonst auffallende That- sache, dass selbst bei den heftigen Hustenanfällen die Kranken