Transfusion und Plethora : eine physiologische Studie / von Jakob Worm Müller.

  • Worm Müller, Jakob, 1834-1889.
Date:
1875
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Credit: Transfusion und Plethora : eine physiologische Studie / von Jakob Worm Müller. Source: Wellcome Collection.

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    m mit 'welcher geringen Berechtigunger eine sichere Methode verlassen und nach dem Vorschlage Gesellius1® die Lammbluttransfusion adoptirt hat, deren Nutzen insbesondere seit den Untersuchungen von Pannmfür äusserst problema- tisch angesehen werden muss. Hasse hat die Transfusion mit defibrinirtem Menschenblute in 16 Fällen angewandt; über die Resultate spricht er sich folgendermaassen aus: „Mit den in diesen 16 Fällen erzielten Resultaten konnte man sehr wohl zufrieden sein, denn die Transfusion hatte 1. rn keinem Falle nachtheüig gewirkt, 2. in 9 völlig unheilbaren Krankheitszuständen das drohende Ende auf- gehalten und den betreffenden Patienten noch einige Wochen relativen Wohl- seins verschafft . . . Fall No. 16 beweist sogar, dass bei noch nicht gar zu weit vorgeschrittener Lungenphthisis durch die Transfusion die Heilung an- gebahnt und wesentlich gefördert werden kann. 3. Sie hatte in 4 anderen Fällen vollständige und dauernde Genesung von ziemlich verzweifelten und anscheinend unheilbaren Uebeln herbeigeführt. 4. Nur in 3 der Fälle hatte sie den an sie gestellten Erwartungen nicht entsprochen, sondern nur geringe Besserung bewirkt . . . Kurz gefasst konnte ich also nach diesen meinen Beobachtungen sagen: Die Transfusion mit defibrinirtem venösen Menschenblute ist einerseits eine leichte und bei gehöriger Vorsicht gefahrlose Operation, andrerseits ein lebensrettender Eingriff gegen manches anderweitig unheilbare Uebel. Man hat behauptet, dass durch die Einspritzung des denbrinirten Blutes (Magendie, Bemme, Mader) leicht Blutungen und sanguinolente Exsudatiunen entstehen *). Bei meinen Versuchen müsste man vorzugsweise ') Diese Behauptung hat kaum irgend eine sichere Stütze. Fehlerhaft ange- stellte Versuche fz. B. zu schnelles Einspritzen), hoffnungslose Transfu- sionsversuche beim kranken Menschen, die gedankenlose Vergleichung der verschiedenartigsten Versuche haben die Aerzte verwirrt gemacht. Die in der neuesten Zeit von Nicolai Tabure gelieferten experimentellen Beiträge (Nicolai Tabure „über Transfusion des Blutes referirt im Cen- tralblatt für Chirurgie 1874, S. 6—7) können dazu dienen, die auf die- sem Gebiete geübte Unkritik zu illustriren. Tabure unternahm eine grös- sere Versuchsreihe „um den Zeitpunkt festzustellen, wann an acut anä- mischen Kranken, die einer grösseren Operation (Amputation) unter- worfen worden waren, oder unterworfen werden sollten, die Trans- fusion vorgenommen werden muss. In 8 Fällen wurde Hunden ein Bein amputirt, dabei durch Abzapfen von ca. 45-50 pCt. der (nach Wel-