Ein Fall von "Anaemia splenica" der Erwachsenen mit Salvarsan behandelt / von F. Perussia.

  • Perussia, Felice.
Date:
[1912]
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Credit: Ein Fall von "Anaemia splenica" der Erwachsenen mit Salvarsan behandelt / von F. Perussia. Source: Wellcome Collection.

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    2 Verbesserung eine stetig fortschreitende, so dass die Kranke beim Verlassen der Klinik im Februar sich in vollkommener Euphorie befand: die Blutbeschaffenheit hatte sich sehr gebessert (Hämoglobin 75 nach F 1 e i s c h 1, r. B. 3 360 000, w. B. 4400), das Milzvolumen war gesunken und das Körpergewicht erhöht. Neulich hatte ich Gelegen- heit, die Patientin nochmals zu sehen und konnte hierbei konstatieren, dass die Heilung sich inzwischen sehr konsolidiert hatte: jede Spur von Anämie war verschwunden und die Kräfte waren wieder her- gestellt. Dieser Fall bietet Interesse sowohl vom praktischen als auch vom theoretischen Gesichtspunkte aus, und zwar: in der Praxis, weil der Fall einen ersten erfolgreichen Heilungsversuch durch Salvarsan einer so schweren und unerbittlichen Form wie der Anaemia splenica dar- stellt, die bis heute keine sonstige Therapie kannte als die chirurgische; ferner in theoretischer Beziehung, weil dadurch viele hochwichtige Probleme angeregt werden. Auf welche Weise wird Salvarsan im vorliegenden Falle gewirkt haben? Vielleicht als energische Arsenikkur durch Anspornung der blutbildenden Organe zu neuer Tätigkeit? In der Tat, wenn wir die verschiedenen Formen der Blutkrank- heiten in Betracht ziehen, bei welchen eine Salvarsantherapie versucht worden ist, so konstatieren wir, dass die Erfolge sehr gering und wenig übereinstimmend gewesen sind. Oder hat da etwa Salvarsan nicht als wirkliches Kausalmittel gewirkt, und zwar gegen etwaige parasitäre Elemente von noch unbekannter Natur? Oder noch: könnte ein solches para- sitäres Element in unserem Falle nicht vielleicht mit der Spirochäte der Syphilis identisch sein, gegen welche Salvarsan eine hervorragende spezifische Wirkung zu besitzen scheint? Gewiss sind diese Probleme, die sich an die Aetiologie der Anaemia splenica anknüpfen, noch zu sehr von Dunkel umhüllt, als dass ich mich an sie heranwagen mag oder kann auf der Grundlage eines einzigen Falles, der ausserdem un- glücklicherweise nicht einmal an und für sich eine sichere Schlussfolgerung bezüglich einer eventuellen Syphilisätiologie erlaubt. Jedoch, wie heute verschiedenerseits versucht wird, der B a n t i sehen Krankheit die Würde einer nosologischen Enti- tät abzustreiten und sie als einfache, vielleicht nicht selten syphilitische oder erbsyphilitische Krankheitssyndrome mit verschiedenartiger Aetiologie anzusehen, so darf Niemanden wundernehmen, wenn, nachdem sich mit der Zeit unsere Kenntnisse betreffs der Anaemia splenica erweitert haben,