Klinische Otiatrie / von Julius Erhard.

Date:
1863
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Credit: Klinische Otiatrie / von Julius Erhard. Source: Wellcome Collection.

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    lenberge, in den Punkten ttt die Tiefe der Wellenthäler und in den Punkten rrr entstehen Knotenpunkte. Sind nun aber die sich begegnenden Wellen nicht gleich stark, so kommt es natürlich nicht zu vollständigen Schwingungsausglei- chungen, und also auch nicht zu Ruhepunkten; wohl aber an einzel- nen Stellen zu einer Vergrösserung, an anderen zu einer Verkleine- rung der Oscillationsamplitude, d. h. stellenweise wird die Intensität der Schwingungen vermehrt, stellenweise vermindert. Dieses sind die Erscheinungen bei der sogenannten Interferenz der Wellen. Wir unterscheiden fortschreitende und stehende Wellen; die fortschreitenden entfernen sich successiv vom Orte der Wellenerregung, indem sie nie längere Zeit an derselben Stelle verharren, sondern sich immer weiter und weiter ausbrei- ten ; die stehenden Wellen hingegen wiederholen sich länger an derselben Stelle. Die Fortschreitenden w^erden erzeugt durch eine einmalige Wirkung der erregenden Kraft, die Stehenden durch wiederholte anhaltende Wirkung derselben. Stehende Wellen entstehen namentlich dadurch, dass die Fortschreitenden auf ein Hinderniss Stessen und von diesem reflectirt, den gekom- menen Weg zurücklegen müssen. Es erzeugen also fortschrei- tende Wellen durch Reflection stehende. Spannen wir eine Saite und schlagen sie an einem Ende nur einmal an, so sehen wir fortschreitende Weilen nach dem anderen Ende derselben zu sich verbreiten. Schlagen wir hinge- gen die Saite mehrfach hintereinander an, so entstehen an einzel- nen Stellen dieser stehende Schwingungen. Ziehen wir eine ge- spannte Saite seitwärts und lassen sie dann schnell los, so schwingt diese in stehenden Schwingungen, weil hier die erre- gende Kraft dadurch längere Zeit anhält, dass die aus ihrer Ruhe gerissene Saite nach dem Gesetze der Elasticität ihr Gleich- gewicht langsam wieder zu erlangen strebt. Lassen wir nur einen einzigen Tropfen Wasser nur einmal in die Mitte eines mit Wasser gefüllten Gefässes fallen, so beobachten wir die re-