Die Bluterkrankheit in ihren Varianten : Scorbut, Purpura simplex, Purpura (Peliosis) rheumatica, Purpura hämorrhagica, Erythema nodosum, Hämophilie, Nabelbluten, Blutschwitzen und Fettentartung der Neugeborenen / dargestellt von Wilhelm Koch.

  • Koch, Wilhelm.
Date:
1889
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Credit: Die Bluterkrankheit in ihren Varianten : Scorbut, Purpura simplex, Purpura (Peliosis) rheumatica, Purpura hämorrhagica, Erythema nodosum, Hämophilie, Nabelbluten, Blutschwitzen und Fettentartung der Neugeborenen / dargestellt von Wilhelm Koch. Source: Wellcome Collection.

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    seltenere Zufälle, endlich Kranke, bei welchen einzelne oder eine ganze Reihe der für nothwendig erachteten Zeichen ausbleiben — Besonder- heiten, welche erst, nachdem den Thatsachen Gewalt geschehen ist, m den engen Rahmen der augenblicklich beliebten Scorbutsymptomatologie hineinc^ezwängt werden können. — Den besten älteren Beobachtern 0 haben^'diese Schwankungen zu schaffen gemacht, den Neueren jedesmal sich aufgedrängt, wenn nur auf das Studium auch der Erscheinungen des Scorbuts einige Zeit verwendet werden konnte, während andere erfahrene Aerzte der Jetztzeit das Wechselvolle im klinischen Bilde weniger in Abrede stellen als vielmehr unbesprochen desswegen lassen, weil sie zunächst gewissermassen summarisch verfahren und an die erste Stelle das nach ihren eigenen Beobachtungen ständig Wiederkehrende, ohne Rücksicht auf seine Zeitfolge, Stärke u. A. m. zu rücken sich bemühen. §. 76. Die Symptomatologie des Scorbuts schwankt also, trotz ge- wisser ihr nur höchst selten fehlender Grundzüge, in grösserer Breite als die gewöhnlichen Darstellungen vermuthen lassen und gerade die mangelhafte Berücksichtigung dieses Punktes ist es gewesen, welche zur Abzweigung der Pupuraformen, vielleicht selbst der Hämophilie vom Scorbut geführt hat. Ich motivire dies im Folgenden. Zunächst mit Bemerkungen über Varianten in der Stärke und Vertheilung der einzelnen Scorbutsymptome, deren cardinale als vorhanden betrachtet werden. §. 77. Die scorbutische Haut eines Individuums trägt durchschnitt- lich neben einander punktförmige folliculäre Petechien und Blutflecken der verschiedensten Grösse und Gestalt in reicher Zahl. Diese Thatsache dürfte kaum ernstlichem Widerspruch begegnen. Hin und wieder aber verschiebt sich dies Verhältniss. Entweder in der Weise, dass ausschliess- lich Petechien oder nur Flecken vorkommen oder so, dass diese beiden Formen der Menge nach kaum in Betracht kommen, respective an schwer zugänglichen Stellen spärlich vorhanden sind. Treten im letzteren Falle Sklerosen in den Vordergrund, widerstehen auch das Zahnfleisch und die anderen Systeme der Krankheit bis zu einem gewissen Grade, sO' ') Man vergl, Bennert 1624 und Goalter Charleton 1672, welch' letzterer meint, es sei beinahe unmöglich, eine genaue Beschreibung des Scorbuts und seiner Zufälle zu geben; er müsse sich auf ein Verzeichniss derjenigen be- schränken, welche am heftigsten vorkommen und die meisten Beschwerden machen Aehnlich: C. J. Lange 1704: faciem hujus affectus quod attinet, impossibile est illam accurate depingere; tam varias enim formas assumit, et nullus pene afPectus detur m tota praxi, sub cujus pallio non quandoque personam suam agat. Walter bei Lord Anson 1748; keine zwei Personen seien zu finden, bei welchen die Umstände emerlei wären, und wenn auch einige Aehnlichkeit zwischen den Zufallen bestände, so sei doch die Ordnung, in welcher sie zum Vorschein kommen, eine ganz verschiedene. - Die Einwendung, es möchten auf der Escadre Lord An so n s zwei oder drei dem Scorbut ähnliche Epidemieen, wie Purpura simplex, Morbus macuiosus u. A. zu gleicher Zeit geherrscht haben, wird Niemand im Ernst machen. G. G. Richter 1780: Scorbutus non tam morbus est, quam morborum tUa?, certe ob symptomatum copiara et versatilem indolem tam multiplici facie aSscl;. '^^^^^t^' Pe-^iti etiam manibus ducta, non nisTaegre