Kriegswaffen und Feld-Sanitätsdienst : ein Compendium der Waffenlehre und Waffenwirkung für Militärärzte.

Date:
1899
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Credit: Kriegswaffen und Feld-Sanitätsdienst : ein Compendium der Waffenlehre und Waffenwirkung für Militärärzte. Source: Wellcome Collection.

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    der für Militiir- ürzte er- wünschten Kenntnis der AYatfenlehre. 3. Gliederung des Stoffes. Die „Waffenlelire“ ist somit — in sinnentspreclionder Behandlung — für den Militärarzt zu einer ähnlich selbständigen und schwer entbehrliclien Kunde geworden, wie sie eine solche für den Taktiker schon längst darstellt, und sie steht zum angewandten Feld-Sanitätsdienste in keinem anderen Verhältnisse, als beispielsweise etwa die Physiologie zur ange- wandten Medicin; sie bildet eben eine Componente derjenigen Hälfte seines Berufsinventares, welche dem Militärärzte die Berechtigung verleiht, sich als „Sanitätsofficier“ zu fühlen — der militärwissenschaftlichen. Kenntnisse aus dem Gebiete des Waffenwesens für Militärärzte erwünscht sind. Der Militärarzt als Sanitätsofficier benöthigt kaum ein sonderlich geringeres Quantum diesbezüglicher Kenntnisse, als der Officier einer taktischen Waffe, wohl aber ist das Quäle derselben, dem Berufszwecke beider entsprechend, ein verschiedenes. Dieser Umstand bringt es mit sich, dass die zahlreichen und vorzüglichen Lehrbücher der Waffen lehre, wie sie für die Bedürfnisse des Frontofficiers vorliegen, jenen des Militär- arztes nicht ganz Genüge leisten und rechtfertigt sonach den Wunsch einer speciellen Bearbeitung der WafPenlehre vom Gesichtspunkte des Militär-Sanitätsdienstes.^) Eine solche Specialbearbeitung dürfte zu bieten haben: a) Ein Skelet der elementaren Waffenlehre, also eine Übersicht des Gesammtstoffes in dem Umfange, als es das Verständnis der folgenden Abschnitte erheischt; b) jene Kenntnisse, welche das Verständnis der chirurgischen Seite der Waffenwirkung eröffnen; c) endlich jene, welche für das Eindringen in die taktische Seite der Waffenwirkung, soweit sie zum Feld-Sanitätsdienste in Beziehung steht, benöthigt werden. Erörterung Militärarzt Hiernach ergibt sich folgende große Gliederung des zu behandelnden Stoffes: A. „Elementare Waffen lehr e,“ worunter die Besprechung der Eigenschaften moderner Kriegswaffen an sich verstanden wird. Dieselbe gliedert sich in: a) „Allgemeine Waffenlehre“, also Behandlung der Waffen und der Factoren ihrer Wirkung ohne Rücksicht auf eine Einzeltype: b) „Specielle Waffen 1 ehre“, also Beschreibung bestimmter Waffentypen und ihrer individuellen Wirkung. B. „Angewandte Waffenlehre“, worunter die der aus der elementaren Waffenlehre sich ergebenden, den interessierenden Folgerungen verstanden ist, u. zw.: a) in kriegschirurgischer, b) in sanitäts-taktiseher Beziehung. Aus praktischen Gründen werden im Folgenden kleine Verschiebungen inner- halb des obigen Schemas, sowie eine nicht ganz gleichmäßige Betonung der ein- zelnen Abschnitte platzgi-eifen. ') Dieser Satz gilt auch für manche andere militärischen Disciplinen (Heeres- organisation, Terrainlehre etc.), welche in den Berufskieis des Militärarztes hinein- spielen, ja seine Berechtigung erstreckt sich auch auf rein ärztliche Fächer; Beweis hiefür ist die Entstehung von K riegs-Chinirgien, Mil i tär-Hygienen, Lehrbüchern der Mil itär-Krankheiten (Dü ms u. a.) etc. Es folgt hieraus, wie sehr, selbst auf fachwissenschaftlichem Gebiete, die Heranbildung von Militärärzten an civilen- P’acultäten von dem Ideale einer rationellen m i 1 itär ärztlichen Ausbildung entfernt ist