Der Innenpol-Magnet : eine neue Verwertung des Elektromagnetismus zur Entfernung von Eisensplittern aus dem Auge / von Felix Jurnitschek.

Jurnitschek, Felix.

Date:: 1905

Credit: Der Innenpol-Magnet : eine neue Verwertung des Elektromagnetismus zur Entfernung von Eisensplittern aus dem Auge / von Felix Jurnitschek. Source: Wellcome Collection.

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$Diagnose ein \ersuch mit dem lnnenpol-Magneten gemacht. Anfänglich, bei schwachem Strom und dünnem Stift, keine Reaktion; bei Verstärkung des Stromes verspürt Patient einen heftigen Stich im Auge. In dem gelb- braunen Exsudat der vorderen Kammer stellt sich eine Bewegung ein und kurze Zeit darauf entwickelt sich aus ihm ein braun-schwarzer Fremdkörper. Nachdem der Fremdkörper blossgelegt ist, wird die Vorderkammer von der alten Perforationsstelle aus geöffnet und der Splitter mit dem Hirschberg- schen Magneten völlig entfernt. - In der Folgezeit ging die Reizung rasch zuruck, und heute, zwei Jahre nach der Entlassung, hat Patient auf dem ver- letzten Auge ein Sehvermögen von ^ mit Projektion nach oben und nach aussen. 3. Fremdkörper der Iris. F-, 27jähriger Schlosser. Vor zwei Monaten war ihm beim Durch- schlagen von Löchern in Gitterstäbe ein Stückchen Metall gegen das rechte Auge geflogen. Der gleich zugezogene Arzt soll einen Fremdkörper ent- fernt haben. Pat. hatte als einzige Beschwerde ein Blendungsgefühl und bemerkte, dass die rechte Pupille immer weiter war als die linke. Beim Eintritt ins Spital hat Pat. eine Sehschärfe von Spur von pericornealer Injektion, eine leichte zentrale Trübung auf der Hornhaut, grünlich verfärbte Iris. Der Fundus, die Tension ist vollkommen normal. Pat. wird zunächst an den lnnenpolmagneten gesetzt und einer Sondierung mit schwachem Strom nnd dünnem Stift unterzogen; dabei zeigt sich in der temporalen Partie der Iris eine deutliche Vorwölbung, dio dem vorgehaltenen Stab nach jeder Richtung hin folgt. Wegen Gefahr der Iris-Zerreissung wird mit dem Extraktionsversuch aufgehört und folgenden Tags wieder begonnen. Die Iris zeigt das gleiche Verhalten wie gestern. Es wird, da der Fremdkörper nicht weichen will, zur Iridektomie von unten aus geschritten. Nach dem Lanzen- schnitt wird mit dem Hirschbergschen Magneten durch die Hornhautwunde eingegangen; sofort springt der Fremdkörper mit der Iris an und wird mit der Magnet-Sonde — wie sonst mit der Irispinzette — hervorgezogen und abgeschnitten. Der weitere Verlauf ist glatt, und Pat. tritt mit reizlosem Bulbus und guter Sehschärfe (J/2) aus. 0., 44jähriger Bauarbeiter. Heute, beim Ausstemmen eines Zement- lagers, fühlte Pat. plötzlich einen stechenden Schmerz im rechten Auge und hat seither beständig Reizerscheinungen daselbst. — Pat. kommt mit zentral gelegener, linearer Hornhautperforation. Ihr gegenüber sitzt im pupillaren Teil der Iris, im oberen Winkel eines hier befindlichen Risses ein kleiner glänzender Splitter. Das Sehvermögen ist infolge blutiger Trübung des Kammerwassers auf s/20o gesunken. Es wird sogleich ein Extraktionsversuch am lnnenpol-Magneten unternommen. Mittelstarke Ströme und dünne Stifte bewirken keine Lostrennung des Splitters aus der Iris. Erst nach Ein- schalten des stärksten Stromes und bei Verwendung eines dicken Stiftes als Anker entfernt sich der Fremdkörper aus der Iris, fällt zunächst auf den Boden der vorderen Kammer und wird aus dieser gezogen, indem man einen dünnen Stift an die Perforationsstelle der Cornea anlegt und zugleich einen schwachen Strom durch das Solenoid schickt. — Pat. verblieb nach der Entfernung des Eisensplitters noch einen Monat in Spitalbehandlung, während welcher sich eine traumatische Katarakt entwickelte, die bei Austritt eine Verminderung der Sehschärfe auf 1/iooo zur Folge hatte. 4. Fremdkörper der Linse. H., 47jähriger Maschinenschlosser. — Gestern, beim Ausmeisseln eines Loches in einem Stück Gusseisen, flog dom Pat. ein Stückchen Metall ins linke Auge. — Pat. stellt sich andern Tags mit ganz leichten Reizerscheinungen$