Beiträge zur Anatomie der Tubenschwangerschaft.

  • Kühne, Fritz.
Date:
1899
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Credit: Beiträge zur Anatomie der Tubenschwangerschaft. Source: Wellcome Collection.

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    Einen Übergang des Endothels auf die Pseudodecidua, wie es Abel besclireibt, konnte ich nicht sehen. Die grossen deciduaähnlichen Zellen, die ich in dem Lumen der Gefässe entfernt von der Placentarstelle beschrieben habe, und welche ich für eingewanderte ektodermale Zellen halte, sind von den Autoren, welche ähnliche oder dieselben Bilder gesehen haben, in anderem Sinne gedeutet worden. Sie wurden meist als ein Produkt der Endothelproliferation angesehen. Ich habe mich von der Wuchenmg dieser Elemente nicht überzeugen können. Auffallend ist es jedenfalls, dass vielfach die Angabe gemacht wird, dass die gleichen Zellen sich auch in der Wand der Gefässe finden. Die gewucherten Endothelien müssten demnach auch dorthin gedrungen sein, also ein nicht ganz gewöhnliches Verhalten zeigen. Gehen wir etwas genauer auf die einschlägigen Beschreibungen ein, so fmden wir bei Werth die Angabe, dass die in den Placentarraum frei mündenden Sinus eine „dicke hyalinisierte Wan- dung haben, sodann fand Werth Gefässe, deren eine Wandung noch Mus- kulatur aufwies, während die andere durch wuchernde Zotten breit eröffnet war. In der Wand lagen deciduaähnliche Zellen, welche das übrige Gewebe verdrängen und sich zwischen Fruchtsack wand und Placenta fortsetzen. An diesen Stellen werden die Zellen etwas kleiner. An einer anderen Stelle beschreibt Werth ein in den Placentarraum sich öffnendes Gefäss, welches von grossen auch in der Gefässwand befindlichen Zellen ausgefüllt ist. In dem Lumen finden sich Zotten, um welche die grossen Zellen angehäuft sind. Obwohl nun Werth sagt, dass die Bindegewebszellen hier an Grösse zmiehmen und Über- gänge in die grossen Zellen zeigen, möchte ich doch auf Grund der letzt- erwähnten Angabe behaupten, dass die Zellen von den Zotten ausgehen und in das Gefässlumen, in die Gefässwandung eindringen, demnach weiter nichts darstellen, als gewucherte Langhanssche Zellen. Derselben Art sind meiner Meinung auch die oben erwähnten Zellen, welche die Gefässwand durch- setzen und sich in die Umgebung ausbreiten. Auch die Thatsache, dass die Zellen an manchen Stellen kleiner beschrieben werden, kann ich nur für meine Ansicht verwerten. Klein beschreibt Endothel Wucherungen und berichtet, dass von denselben eine Hervorbuchtung der Wand in das Gefässlumen bewirkt werde. Im übrigen geht er nicht näher auf die Endothelwucherungen ein. Genau dieselben Bilder, die ich gesehen habe, finde ich bei Zedel wieder. Die in den Figuren 1—4 dargestellten Zellen gleichen so sehr den in die Ge- fässe eingewanderten Ektodermzellen, dass ich nicht anstehe, sie mit diesen zu identifizieren. Nach Zedel sollen sie auch in die Deciduazellen, welche die Gefässe dicht umgeben, übergehen. Die Angabe Zedels, dass die gewucherten Endothelien an manchen Stellen das erhaltene Endothel vorbuchten, kann doch nur so erklärt werden, dass die Zellen von aussen einwandern und das Endothel abheben, wie ich es so oft beobachten konnte. Es ist nicht denkbar, dass die gewucherten Endothelien unter noch erhaltene Endothelzellen-gelangen. Ähnliche