Die Schrophelkrankheit : insbesondere die schrophulöse Augenentzündung / von C.G.T. Ruete.

  • Ruete, Christian Georg Theodor, 1810-1867.
Date:
1838
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Credit: Die Schrophelkrankheit : insbesondere die schrophulöse Augenentzündung / von C.G.T. Ruete. Source: Wellcome Collection.

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    ganismus im Kleinen ausmaclit, steht durch seinen ausgezeich- neten Nervenreichthum mit den übrigen Systemen des Kör- pers in einem so innigen Wechsel Verhältnisse, dafs sich in kei- nem Organe des Körpers die Veränderungen des Lebens in allen seinen Formen so schnell und deutlich aussprechen, als eben im Auge: das Auge ist nicht allein ein Spiegel der Seele, sondern auch des körperlichen Lebens, eine Beobach- tung, die schon Hippokrates, der Vater der Medicin, gemacht hat, wie aus seinem Ausspruche hervorgeht, dafs so wie das Auge sich auch der ganze Körper verhalte. Die krankhaften Alfectioneii in den Systemen des Körpers wirken daher auf mannigfache Weise auf die Augen, und diese erkranken wie- derum nicht, ohne dafs sich der Reflex davon auf jene ver- breitet und Störungen in denselben veranlafst *). *) Bei weitem der häufigste Theil der krankhaften Erscheinungen am Auge ist Folge der Störungen des Gesammtorganismus, die sich in ihm, als in dem Organe, in welchem alle Systeme des Organismus sich auf einer höchst entwickelten Stufe wiederholen, abspiegeln. Folgende Beobachtun- gen, die nicht als besondere Krankheitsformen in der Augenheilkunde ab- gehandelt werden, mögen hier als Belege obigen Ausspruches dienen. Bei Störungen des Uterus, Onanie, hektischem Fieber, Unterleibs- leiden, vermindertem turgor vitalls, bei deprimirenden Gemüthsaffecten, 'Wür- mern, Vergiftungen, Cholera zeigt sich ein bläulicher Ring um die Augen- lieder; dagegen deuten bläulich aufgetriebene Gefäfse um dieselben auf Plethora abdominalis, Scropiieln, Gicht; Falten auf Phthisis, Melancholie; laxe Geschwulst derselben auf Congestionen nach dem Kopfe bei schlaffen, zur Apoplexie und Wassersucht disponirten Subjecten; ein schmutziges, bleifarbiges Ansehen im Verlaufe bedeutender innerer Krankheiten auf ein tief gesunkenes Lebensvermögen und auf Entmischung der Säfte. (Dr. Fr. Aug. S. Berndt, Methodik der ärztlichen Kunstausübung. Berlin 1827. §. 1G3 etc.) Von besonderer semiologischer Bedeutung ist die Stellung der Augen- lieder bei allgemeinen Krankheiten; so finden wir z, B. bei der Febris nervosa versatilis, trotz der dabei Statt findenden grofsen Reizbarkeit, die .\ugenliedspalte grofs, etwas gerundeter, die Augenliedcr unbeweglicher als in der Norm, die Pupille eng, den bulbus oculi etwas nach oben ge- richtet, matt, glasähnlich, klar, scheinglänzend und sich etwas unstet i hin und lier bewegend, welche Erscheinungen thfeils darin ihren Grund haben mögen, dafs bei dieser Krankheit überhaupt die Sphinctcren leicht erschlaffen, Iheils darin, dafs die Ciliarnerven, die sich vermittelst des ganglion ciliare mit dem nerv, oculomotoriiis, der durch seinen ramus su- perior den musc. levator palpcbrac super, dirigirt, verbinden, hier^ wegen s