Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffee's und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel : ein Beitrag zur Feststellung des Princips der Erhaltung der Kraft in den Organismen / von Dr. Carl Voit.

  • Voit, C. von, 1831-1908.
Date:
1860
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffee's und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel : ein Beitrag zur Feststellung des Princips der Erhaltung der Kraft in den Organismen / von Dr. Carl Voit. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by University of Bristol Library. The original may be consulted at University of Bristol Library.

    203/266 (page 195)
    durch das Expeiiment fest, wir finden mit und oline Arbeit im Ganzen ein gleiches Maass der Eiweisszersetzung, weil nicht mehr Blastem herbeigeschafft werden kann. Für das Zustande- kommen der Arbeit wird daher nicht mehr umgesetzt als sonst, irad die äussei*e Ai'beit wird nicht erst ermöglicht durch den zeit- weiligen grösseren Verbrauch, denn da ohne und mit Arbeit im Ganzen gleich viel zerstört wird, wird auch gleich viel Kraft ent- stehen. In der Ruhe ist also statt der Kraftwirkung nach Aussen eine andere im Köi*per vorhanden. Da wir im unthätigen Zustand nicht mehr Athem- oder Herzbewegungen sehen, so muss irgend eine Kraftäusserung dabei auftreten, die 'bei der Thätigkeit aufhört. Es kann also die Ki-aft für die Bewegung nur her- vorgerufen sein, indem ein Theil der zersetzten Materie, der in der Ruhe andere Kraftwirkungen bedingte, nun zum Zu- standekommen der äusseren Bewegung beiträgt, oder indem eine im Körper schon vorhandene Kraft zur Bewegung der Materie dient. Sehen wir uns daher um, was ohne die Arbeit die'ein- zelnen Zersetzungen leisten und welche Kraftwirkungen in der Ruhe in grössei-er Intensität entwickelt sind. Hier trefi^en wir vor allem auf die Annahme, dass eine bei ihrer Oxydation sonst Wärme erzeugende Substanz des Orga- nismus auch eine Bewegung der Materie desselben einleiten könne oder dass die schon vorhandene Wärme direkt sich in Bewegung umsetze. Diese sicherlich unrichtige Annahme ist von vielen Seiten getheilt worden und wird noch getheilt 5 man findet nur zu häufig den Satz aufgestellt: die Gesammtleistung im Körper ist die gleiche, denn je mehr äussere Arbeit, desto weniger Wärme. Mayer sagt z. B. in seiner schon mehi-mals citirten Schrift S. 50: „je grösser der Autheil der Zersetzungsprodukte für die Wärme ist, desto kleiner ist der Rest für mechanische Zwecke und S. 87: „während der Muskel sich verkürzt, geht in den Cäpillaren desselben ein Oxydationsprocöss von statten, dem eine Wärmeproduktion entspricht; von dieser Wärme wird bei der Aktion des Muskels ein TheH latent oder aufgewendet, 13*