Exostosis cartilaginea und Osteocarcinom : ein Beitrag zu den pathologischen Neubildungen der Knochen, im Anschluss an zwei beobachtete Fälle / August Kempa.

  • Kempa, August, 1846-
Date:
1872
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Exostosis cartilaginea und Osteocarcinom : ein Beitrag zu den pathologischen Neubildungen der Knochen, im Anschluss an zwei beobachtete Fälle / August Kempa. Source: Wellcome Collection.

    5/36
    Wenn wir absehn von den noch nicht sicher eruirten Beziehungen, in welche jüngst das Knochenmark zu gewissen pathologischen Zuständen der Blut- und Lymphbahn gebracht worden ist, so hat das knöcherne Gerüst des menschlichen Körpers für den internen Arzt eine geringere Bedeutung. Beim Chirurgen spielen die Erkrankungen der Knochen eine erste und wichtige Rolle; deshalb ist den Knochen in Be¬ zug auf ihren histologisch-anatomischen Bau und ihr physio¬ logisches Wachsthum grade von Chirurgen das grösste Interesse zugewmndet worden, deshalb suchten grade Chi¬ rurgen vor allem das Wesen der pathologischen Vorgänge bei Knochenerkrankungen zu erforschen und mit unverdross- ner Mühe durch wissenschaftliche Forschung und zahlreiche experimentelle Untersuchungen theoretisch festzustellen. Und es liegt ja auch so nahe, dass der Knochen als Angriffs- punct seiner Behandlung und operativen Eingriffes in einer bei weitem grossen Zahl der zur Behandlung gelangenden Fälle beim Chirurgen grade der Gegenstand eines eingehen¬ deren Studiums wTerden musste. Unter den pathologischen Zuständen der Knochen sind jedenfalls die wichtigsten die¬ jenigen, welche auf Neubildungen derselben beruhen, unter den pathologischen Neubildungen der Knochen aber wieder diejenigen, zu welchen das jugendliche Alter disponirt, weil hier oft die Frage der Erhaltung des Lebens auf längere Jahre, die Frage der Erhaltung einer brauchbaren Extre¬ mität eine sorgfältige, bei jedem Fall individualisirende, cura- tive Behandlung fordert und das rechtzeitige operative Ein¬ schreiten oft von dem schönsten Erfolge gekrönt wird.