Zerreissung des ligamentum patellae proprium und rissfrakturen der tuberositas tibiae.

  • Dammermann, Johannes, 1869-
Date:
[1895]
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Credit: Zerreissung des ligamentum patellae proprium und rissfrakturen der tuberositas tibiae. Source: Wellcome Collection.

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    geben fühlte. Bei der Untersuchung den Tag nach der Ver- letzung war das Gelenk enorm geschwollen und sehr schmerzhaft bei Berührung, an seiner Vorderfläche fühlte man 2 knöclierne beweglichte „Hervorragungen, eine grössere obere und eine kleinere untere. Eine Streckung im Knie war aktiv nicht möglich. Will glaubte eine Patellarfraktur vor sieh zu haben und legte behufs der Knochennaht die Patella durch einen Längsschnitt blos und erkannte erst jetzt die Rissfraktvir der Spina. Das Knochenstück übertraf an Grösse und Gestalt eine kleine Austernschale. Durch Muskelzug war es nach aufwärts dislo eiert. E. Müller veröffentlicht den von Lauenstein in Hamburg beobachteten Fall: „Ein ISjähriger Gymnasiast war beim Turnen ira Aufspringen auf den Bock mit dem rechten Knie gegen denselben geschlagen und seitdem ausser Stande, sein Beiu zu gebrauchen. Lauenstein, der nach 2 Tagen den Patienten mit der Diagnose Patellarfraktur in Behandlung bekam, fand das Knie geschwollen, jedoch ohne Erguss ins Gelenk, und 3 Querfinger unter der Spitze der Patella am Schienbeinkopfe ein Knochenfragment, das sich in seitlicher Richtung verschieben liess und dabei Krepitation erzeugte. Müller hatte selbst Gelegenheit, in der Brunsschen Klinik folgenden Fall zu beobachten. „A. H. 16jähriger Gymnasiast, fiel beim Turnen im Moment, als er vom Sprungbrett abspringen wollte, zu Boden, indem er zugleich einen heftigen Schmerz im rechten Knie verspürte; er konnte sich nicht mehr erheben und wurde sofort in die Klinik getragen. Das rechte Bein liegt in gestrecktem Zustand machtlos da, die rechte Kniegelenksgegend etwas geschwollen. Patella leicht ballottierend. Am oberen Ende der Tibia wird an der Vorder- seite des Knies die Haut durch einen dreieckigen Knochenteil vor- gedrängt; derselbe hat eine obere, dicht an die Kniegelenkslinie anstossende und mit ihr parellele Basis von 5 cm Länge, die flöhe des Dreiecks von der Basis bis zu der nach abwärts gerichteten Spitze fällt zusammen mit der inneren Seite und misst 3 cm; die Länge der äusseren Seite beträgt wiederum 5 cm Auf der Unter- lage lässt sich der Körper unschwer mit krepitierendem Geräusch und unter Schmerzempöndung des Patienten in der Längsrichtung und seitlich verschieben. Die Patella steht rechterseits um 2 cm höher als links. Die knöcherne Prominenz ist zweifellos die tuberositas tibiae. 2 Jahre später, als die Lauensteinsche Beobachtung veröffentlicht war, berichtet Lauenstein selbst im Central- blatt für Chirurgie 1889 einen von Laudsberg beobachteten