Helkologie, oder, Lehre von den Geschwüren / neubearbeitet von Joh. Nep. Rust.

  • Rust, Johann Nepomuk, 1775-1840.
Date:
1844
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Credit: Helkologie, oder, Lehre von den Geschwüren / neubearbeitet von Joh. Nep. Rust. Source: Wellcome Collection.

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    (§. 101 iiikI 102.) angegeben worden sind. (Weder von dem von Wenzel ge¬ rühmten Streupulver aus Campher, noch weniger von dem von Dusaussoy empfohlenen, von Brünninghausen bewährt gefundenen, und selbst von V. Walther in Schutz genommenen Mittel: die Brandfläche mit einer Art Kitt aus feinem Chinapulver und ätherischem Terpenthinöle in wiederholt aufzutragen¬ den Schichten so zu überziehen, dafs die Deckung wenigstens einen Zoll breit über die Piänder hinausgeht, um zugleich jede Einwirkung der verdorbenen Hospital¬ luft auf die Eiterfläche abzuhalten, habe ich einen vorzüglichen Nutzen gesehen. Ja die Anwendung des Dussaussoy’schen Mittels ist in der Mehrzahl der Fälle nicht einmal ausführbar, da der Brand nicht oberhalb, sondern vorzugsweise un¬ terhalb der Geschwürsränder sich auszubreiten pflegt, und die durch die Paste allenfalls zu bewirkende Geschwürsdecke dadurch, dafs sie die Absonderung der Brandjauche hemmt, eben so nachtheilig werden kann, als sie andererseits schützend wirken könnte.) Mit jenen Mitteln fährt man übrigens unter steter Berücksichtigung des all¬ gemeinen Kräftezustandes und einer diesem entsprechenden allgemeinen phar- maceutischen und diätetischen Behandlung so lange fort, bis das ganze Brand¬ geschwür gereinigt erscheint und die Geschwürshöhle durch einen neuen, in der Regel überaus üppigen Ersatz des Verlorengegangenen sich auszufüllen be¬ ginnt, welcher nunmehr nach den Piegeln, wie wir sie bei dem einfachen Ge¬ schwüre (§. 82—89.) angegeben haben, zu leiten ist. 1) A. a. O. 2) A. a. O. 3) A. a. O., S. 90. 4) A. a. O., §. 270. H. Behandlung der mit vorwaltenden Organisationsfehlern complicirten Geschwüre. §. 112. Da der Zustand der Organisation zum Theil von dem Zustande der Vita¬ lität abhängig ist, der eine durch den andern nicht selten geradezu bedingt wird, beide Zustände daher mehr oder minder in einem wechselseitigen Causal-Ver¬ hältnisse zu einander stehen, so ist es einleuchtend, dafs durch die gehörige Re- gidirung des Vitalitäts-Zustandes eines Geschwürs auch schon zugleich verän¬ dernd auf seine Form und Mischung, mithin auf seine ganze Organisation ein¬ gewirkt wird, und dafs sonach die Abnormitäten, die wir bei Geschwüren hin¬ sichtlich ihres Randes, ihres Grundes, ihrer Absonderung und ihrer Umgebung wahrnehmen, sehr oft, ohne alle directe Einwirkung von Seiten der Kunst, durch die alleinigen Kräfte der Natur beseitigt werden, wenn nur erst der gehörige Grad der Reaction hergestellt worden ist. Es ist und bleibt demnach auch die erste aller Indicationen bei der Behandlung der Geschwüre, sie mögen eine or-