Klinik der Oesophaguskrankheiten : mit diagnostischer Verwerthung der Auscultation dieses Organs / von W. Hamburger.

  • Hamburger, Wolfgang, -1872.
Date:
1871
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Credit: Klinik der Oesophaguskrankheiten : mit diagnostischer Verwerthung der Auscultation dieses Organs / von W. Hamburger. Source: Wellcome Collection.

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    # - 6 - stände ganz anderer naher oder ferner Organe angesehen werden muss. Ich will die häufig vorkommenden Fälle, wo z. B. entzündliche Zustände der Tonsillen, der Trachea, nutritive Störungen der Schilddrüse, retropharynegeale Ab- scesse, und noch viele andere pathologische Zustände, die jedem Arzte geläufig sind, die Dysphagie bedingen, hier nicht weiter in Betrachtung ziehen, um seltener vorkom- mender Fälle zu erwähnen, die nicht leicht zu diagnosti- ciren sind und der oberflächlichen Beobachtung als Krank- heiten des Oesophagus imponiren. Dass Exostosen der Wirbelsäule, Aortenaneurysmen, bedeutende pericardiale Exsudate und Herzhypertrophieen manchmal Dysphagie be- dingen, ist bekannt und einleuchtend. Weniger bekannt dürfte es sein, dass mediastinale Exsudationen, woferne sie einen bedeutenden Grad erreichen, das Schlingen, wenn auch nicht beträchtlich, beeinträchtigen. Es ist ferner keine grosse Seltenheit, dass eine beträchtliche tuberculöse Infil- tration der um die Bifurcation der Trachea gelegenen Lymph- drüsen durch Druck auf den Oesophagus, mit dem sie auch Verwachsungen eingeben, Dysphagie veranlassen. Einen solchen Fall, wo das Erweichen tuberculöser und mit der Speiseröhre verwachsener Bronchialdrüsen die Ruptur der- selben bewirkte, werde ich im weitern Verlaufe zu bespre- chen Gelegenheit finden. Eben so ist es eine häufig erwähnte Thatsache, dass Carcinome der Lungen und der Pleura Dysphagie bedingen. Weniger oft kommt es vor, dass schon eine beträchtliche Vo- mica der Lunge Schlingbeschwerden zu veranlassen vermöge. Ich könnte hier auch noch der sogenannten dyspha- gia lusoria Erwähnung thun, wo nämlich eine abnorme Insertion der Subclavia der Dysphagie zu Grunde liegen soll, wenn die Existenz derselben, wie eine spätere Er- örterung klarstellen wird, nicht überhaupt eine sehr frag- liche wäre.