Ueber Orbitalphlegmone mit consecutiver Erblindung : inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Basel / vorgelegt von H. Schless.

  • Schwendt, Anton.
Date:
1882
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Credit: Ueber Orbitalphlegmone mit consecutiver Erblindung : inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät zu Basel / vorgelegt von H. Schless. Source: Wellcome Collection.

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    der Orbita noch viele andere wichtige Theile, insbesondere der Bulbus selbst, in erheblicher Weise verletzt, so dass nicht die Entzündung des Fettzellgewebes in diesen Fällen das hauptsächlichste Krankheitsbild ausmacht; auch bedarf hier meistens die eventuell zu Stande kommende Erblindung keiner weitern Erklärung. Bei weniger schweren Verletzungen der Augenhöhle, wie sie von Carron du Villards beschrieben wurden (nach Streifschüssen der äussern Orbitalwand, Fleuretstichen, welche den Bul- bus nicht verletzten), fand meistens nach Ausräumung eines Blut- coagulums rasche Heilung statt, ohne dass es zur eitrigen Entzündung gekommen wäre. Verletzungen ohne äussere Wunden, Blutergüsse in die Orbita in Folge von Contusion und Schädelfissuren, bringen nur äusserst selten Entzündungen des orbitalen Fettzell- gewebes und daraus hervorgehende Erblindung zu Stande, denn ent- weder liegen da ausgedehnte Zertrümmerungen vor und es wird der rasch tödliche Verlauf der Entwicklung einer Sehnerven-Athrophie keine Zeit lassen, oder es wird meistens der Bluterguss resorbirt. Dass ein Bluterguss Veranlassung zu einer orbitalen Phlegmone geben könnte, ist auch nach einigen neuern Beobachtungen wahrscheinlich, aber wohl jedenfalls sehr selten. Auch die secundär in Folge von Carie oder Perio- stitis der Orbitalwand entstandenen Fälle von Orbitalphlegmone dürfen wir nicht in unsere Betrachtungsreihe hineinziehen, denn die- selben haben nur selten Erblindung zur Folge, weil bei ihnen mei- stens nicht das gesammte Fettzellgewebe der Orbita gleichmässig ergriffen wird, und hauptsächlich weil sie meist an den Rändern der Augenhöhle lokalisirt sind. Wohl gibt es einzelne Ausnahmsfälle, wie z. B. derjenige von Horner, welcher sich im Verlauf sowohl wie in den Ausgängen den Fällen primärer Orbitalphlegmone so ähn- lich zeigte, dass er hier wenigstens erwähnt werden muss. Auszuschliessen ist noch hier der Exophthalmus nach eitriger Iridochoroiditis, derselbe kommt vor als Theilerschei- nung allgemeiner pyo-septicfemischer Prozesse bei Verwundeten und bei Wöchnerinnen, sowie bei Cerebrospinalmeningitis. Das Auge geht meistens durch Panophthalmitis verloren. Endlich müssen wir noch eine vierte Gruppe von Binde- iri webseutzündungen hier ausscheiden, die nach den Beobach- tungen von Herrn Prof. Schiess mehr nur vordere Parthien