Die röntgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brusteingeweide : mit 60 Abbildungen im Text und 50 Röntgenbildern auf 8 Tafeln.

  • Holzknecht, Guido, 1872-1931.
Date:
1901
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Credit: Die röntgenologische Diagnostik der Erkrankungen der Brusteingeweide : mit 60 Abbildungen im Text und 50 Röntgenbildern auf 8 Tafeln. Source: Wellcome Collection.

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    festzuhalten unmöglich hleibt. Die angedeutete Art, Aufnahmen in der Atmungspause zu machen, welche in praktisch durchführbarer Weise zuerst von Levy-Dorn geübt und gewürdigt wurde (respiratorische Stillstandsaufnahme), während Verfasser sie früher in einer mangel- haften Form angegeben hatte, dürfte in Zukunft eine enorme Bedeutung gewinnen und zwar nicht nur für das Gebiet der Lungenerkrankungen, i) Resümieren wir nun: Die Radioskopie ist wesentlich einfacher, billiger, übersichtlicher Resum als die Radiographie und für die Beurteilung von Bewegungen der Objekte allein anwendbar, diese hinwieder gibt bei unbewegten Teilen schärfere Bilder, resp. noch dort erkennbare feine Details, wo die Radiographie nicht mehr ausreicht. Bedenken wir nun, dass für die Untersuchung der Thoraxeingeweide, das Hauj:)tgebiet der internistischen Radiologie, ein Bild in blos einer Durchleuchtungsrichtung kaum je ausreicht, dass man meist genötigt ist, zahlreiche Bilder- serien in ebenso vielen Durchleüchtungsrichtungen zu vergleichen, so zwar, dass eine radio- skopische Untersuchung hier nicht selten 1/2 Stunde in Anspruch nimmt, bedenken wir ferner, dass wir es gerade im Thorax mit Organen zu thun haben, die sich in beständiger Bewegung befinden, dass wir aus den Veränderungen dieser Bewegung fast ebenso viel erschliessen wie aus den Formen der ruhenden Organe, so kommen wir zu dem Schlüsse, dass bei der Thorax- untersuchung die Radioskopie das mehr verwendete Verfahren sein muss. Es wird stets An- wendung finden als vorläufige Orientierung, jede radiologische Untersuchung des Thorax wird mit ihm einzuleiten .sein. Dass es vorkommt, dass ein Radiogramm des Thorax angefertigt wird ohne vorläufige radioskopische Untersuchung, ist eine ebenso sichere als wunderliche Thatsache. Es ist gut zu wissen, dass solche und ähnliche Sünden in gi-osser Zahl begangen wurden; man begreift dann, wie es möglich war, dass das ganze Verfahren bei vielen Aerzten in Misskredit hat kommen können. Man kann es in Kenntnis der einschlägigen Fehler diesen nicht verübeln, dass sie das ganze Bad ausgegossen haben. Das Kind, das sie dabei mit ver- schütteten, hervorzusuchen, sei mit eine Aufgabe dieser Arbeit. Hat man sich radioskojnsch orientiert, so erkennt man in den meisten Fällen bald, dass man mit einer gründlichen, umfassenden radioskopischen Untersuchung nicht nur völlig ausreicht, sondern dass eine angeschlossene Radiographie das Resultat in keiner Weise zu vervollständigen vermag; in einer Anzahl von Fällen ergibt sich allerdings die Thatsache, dass ein Radiogramm, sei es in Hinsicht auf die Schärfe des Bildes (Lungen), sei es mit Rücksicht auf die Unzulänglichkeit der Radioskopie massigen Körperteilen wie der Wirbelsäule gegenüber weitere erwünschte Aufschlüsse bringt, oder es besteht aus äusserlichen, z. B. didaktischen oder praktischen Gründen der Wunsch nach einem bleibenden Dokumente, das aber das am Fluorescenzschirm gesehene — man muss es dreimal sagen — in keiner Weise zu ersetzen vermag. Ich will hier die Gründe nicht erörtern, die in der Chirurgie die übei'wiegende Ver- wendung der Radiographie bedingen. b Siehe: Wr. klin. Rundschau, 1‘JOl, Holzknecht und Kienböck, die Bedeutung der Ruhe für die Röntgenaufnahmen. 2) Wo daher eine Schattenhildung nicht ausdrücklich als radiographisch bezeichnet ist, ist sie als radioskopisch aufzufassen.