Ueber die Athmungsgrösse des Menschen : ein Beitrag zur Physiologie und zur Diagnostik der Krankheiten der Athmungswerkzeuge / von Friedrich Arnold.

  • Arnold, Friedrich, 1803-1890.
Date:
1855
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber die Athmungsgrösse des Menschen : ein Beitrag zur Physiologie und zur Diagnostik der Krankheiten der Athmungswerkzeuge / von Friedrich Arnold. Source: Wellcome Collection.

    17/188 (page 13)
    Coeff. — 502 + 16,5 m + 0,37 nG—2,5 (3—V). Nach derselben berechneten sie die Zahlen fiir die Brustbeweg'- lichkeit von 3—12 Ctm. und für das Alter von 14 — 56 Jahren, und stellten diese in einer Tabelle zusammen. Die nach dieser Formel berechnete Athmungsgrösse der von Fabius untersuchten Individuen stimmte in mehreren Fällen mit der beobachteten ziemlich nahe überein; in der Mehrzahl aber wich die berechnete vitale Capacität von der gefundenen um 200—400—800, selbst 1000 Ccm. ab, indem die berechnete ent¬ weder um so viel niederer, oder um so viel höher als die gefundene sich zeigte. Fabius gibt selbst zu, dass die Ath¬ mungsgrösse oft sehr weit von der durch die Formel gefun¬ denen abweiche. Trotzdem nimmt er an, dass seine Formel der Wahrheit näher komme als das Gesetz von Hutchinson und Simon, Fabius fand durch seine Beobachtungen die Angabe von Alb ers,1) dass starke Menschen eine grössere Luftmenge als schwache ein» und ausathmen können, bestätigt. Er nimmt fer¬ ner an, dass, weil die vitale Capacität der Turner im Allgemeinen kleiner ist als sie der Formel nach sein sollte, die Turnübungen den Lungen oft Schaden bringen, wenn sie zu lange fortgesetzt werden. Gleich Hutchinson und Alb er s überzeugte er sich, dass die Menschen in aufrechter Stellung die grösste Luftmenge ein- und ausathmen, und dass die Lungen nach der Mahlzeit eine geringere Luftmenge fassen können. Durch Verstopfung wird die vitale Capacität vermindert, durch Purgantia erhöht: nach dem Gebrauch von 1 Unze Electuarium lenitiv. wurde die Athmungs¬ grösse seines Dieners um 250 Ctm. beträchtlicher. Was das vi¬ tale Athmungsvermögen während und nach der Schwangerschaft betrifft, so fand er bei mehreren Versuchen die Angabe von Kü¬ chenmeister, dass die Athmungsgrösse während der Schwan¬ gerschaft nicht geringer als nach derselben ist, bestätigt. 1) Wiener medicinische Wochenschrift, 1852. Sept.