Zur Lehre vom Glaucom / von Ferdinand Arlt.

Arlt, Ferdinand, 1812-1887.

Date:: 1881

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Credit: Zur Lehre vom Glaucom / von Ferdinand Arlt. Source: Wellcome Collection.

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Li nie es Auge. Die Durchmesser dieses Bulbus etwas grösser als die des rechten. Die Sklera hinter dem Aequator in grosser Ausdelmung bläulich und hervorgetrieben. Der Bulbus wurde ohngefiihr in der Gegend und Richtung des Aequators geöffnet, der Schnitt rings hemm geführt. Es entleerte sich eine klare gelbliche, eiweisshaltige Flüssigkeit. Da man von der Eintrittsstelle des Selmerven einen weissgrauen Kegel vorwärts verlaufen sah, so ergab sich, dass dies die Netzhaut sei, und dass der Schnitt rings- herum auch die Chorioidea in eine vordere und hintere Hälfte zerlegt hatte. Es gelang mit leichter Mühe, die vordere Hälfte der Sklera und Chorioidea sammt der Iris von der Netzhaut, Zonula und Linse abzulösen, da das Auge schon ein wenig macerirt und die Verbindung zwischen Corpus ciliare und Zonula Zinnii hiedui'ch gelockert worden war. Die Chorioidea erscheint rings um die Eintrittsstelle des Sehnerven herum dunkelbraun. Diese Färbung erstreckt sich an der Nasenseite bis in die Nähe des Aequators, an der Schläfenseite jedoch ist sie unr 2—3'lireit. In der vorderen Hälfte ist die Chorioidea auffallend verdünnt, blass, ganz pigmentlos, an der Schläfenseite jedoch, und zwar entsprechend der Ausbauchung der Sklera, marmorirt, mit zahlreichen dunkelblauen Punkten und Flecken besetzt und zugleich mit der auffallend verdünnten Sklera 1 partie unzertrennlich verwachsen. Im Corpus ciliare fällt nur die Dünn- heit des Ligamentum ciliare als abnorm auf. Die Iris, von vorn stellen- weise schiefergrau, hinten fast durcliaus gehörig mit Pigment belegt, ist auf einen nicht ganz V breiten Saum geschrumpft. Die Linse getrübt, zwischen sechs centripetalen weissgrauen Streifen der Rindensubstanz und durch die vollkommen durchsichtige Kapsel ambragelb durchscheinend, etwas weiter als im normalen Zustande vorwärts gerückt. In dem von der Netzhaut gebildeten Trichter ist ein circa zuckererbsengrosser halbdurchsichtiger Rest des Glaskörpers eingeschlossen. Die zur Iris verlaufenden Ciliar- nerven auffallend dünn, an der Schläfeseite fehlend. Im Jahre 1851 ') bekam ich das linke Auge^ einer Frau von 60 Jahren zur Zergliederung, welche 1843 auf diesem, 1847 unter meiner Behandlung auf dem rechten Auge (unter heftigen Zufällen) erblindet war. Sagittaler Durchmesser 10^4', im Aequator horizontal 1172', verticallO'/j'. An der Schläfenseite in der Gegend des Aequators ein Skleralstaphylom von etwa V Höhe, 2—3 Quadratlinien Basis. Eröffnung von vorn nach hinten; der Schnitt verlief durch den obern Rand der Cornea, dann durch das Skleral- staphylom und endete knapp oberhalb des Opticus. Sieht man nun von oben in die bei Weitem grössere untere Hälfte des Bulbus hinein, so bemerkt man Folgendes: Die Sklera nur in der Gegend des Staphyloms verdünnt. Die Chorioidea rings um die Lamina cribrosa und an der Nasenseite bis zur Ora serrata auffallend dunkelbraun, jedoch in der Umgebung des Skleral- staphyloms an der Schläfenseite und von da nach oben und unten bis zur Ora serrata ganz blass, pigmentlos und verdünnt, an der Stelle des Staphy- loms selbst nach aussen mit der Sklera, nach innen an einer kleinen Stelle mit einem Theile der Netzhaut unzertrennlich verwachsen. Die Partie der Verwachsung ist so stark mit Pigment durchsetzt, dass die Sklera auch von 1) Arlt, Krankheiten des Auges, 1853, II. Bd., pag. 163.