Die vergleichende Morphologie und Histologie des häutigen Gehörorganes der Wirbelthiere : nebst Bemerkungen zur vergleichenden Physiologie / von C. Hasse.

  • Hasse, C. (Carl), 1841-1922.
Date:
1873
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Credit: Die vergleichende Morphologie und Histologie des häutigen Gehörorganes der Wirbelthiere : nebst Bemerkungen zur vergleichenden Physiologie / von C. Hasse. Source: Wellcome Collection.

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    Zellen, die niedrige Cylinder darstellen und fast kubisch zu nennen sind, zeichnen sich dann überall dadurch aus, dass sie wie an allen Orten, wo Nerven sich ausbreiten, in der unmittelbarsten Umgebung der macula plötzlich höher werden (Stützzellen). Was dann den wichtigsten Theil der Basilarmembran, die macula acuslica oder das organon Corti betrifft, so finden wir durchaus keine wesentlichen Abweichungen von dem Ver- halten der maculae an anderen Orten. Principiell ist also der Bau bei dem Menschen der gleiche, wie bei den niedersten Wirbelthieren und wahrscheinlich auch bei den Evertebraten. Wir haben also auch hier wieder wie bei allen Vertebraten Isola- tionszellen, die nichts mit den Fasern des acusticus zu thun haben, und haartragende Hörzellen, die Nervenendapparate zu suchen und finden dieselben in der Tliat in bei den verschiedenen Thieren bis zum Men- schen empor höchst übereinstimmenden Formen. Nur das ist das Ab- weichende bei den Säugern und den Menschen, dass durch die ganze Länge der macula hindurch, vom Vorhofsblindsacke bis zum häutigen Kuppelblindsacke eine Doppelreihe von Isolationszellen in der Nähe des Nervendurchtrittes zieht, die sich im embryonalen Zustande auf dem Querschnitte als zwei nebeneinander gelegene Cylinderzcllen präsentiren und dadurch die macula in eine vordere, kleinere und eine hintere, dem ligamentuui spirale zugewandte Abtheilung scheiden, und diese Doppel- reihe von besonders sich entwickelnden Isolationszellen zeigt dann das Eigenthümliche, dass die Elemente durch das Wachsthum der Basilar- membran mit ihren basalen Enden sich von einander entfernen, so dass sie auf diese Weise eine Brücke, einen Steg bilden, zu dessen beiden Seiten die gewöhnlich geformten Bestandtheile der macula sich ausbreiten. Diese Zellreihen sind die Cortischen Fasern, die schon so oft beschrieben sind und deren Entwicklungsgeschichte hier nicht Gegenstand verglei- chend anatomischer Betrachtung zu sein braucht, weil sie einfach den übrigen Wirbelthieren fehlen. Sie sind aber nichts weiter als modificirte Isolationszellen, die niemals Nervenendapparate darstellen. Unter den übrigen Elementen der macula sehen wir die gewöhnlichen Isolations- zellen, hohe Cylinder, die mit ihrem basalen Ende der Basilarmembran aufsitzen und innerhalb derselben findet sich entweder unmittelbar an der membrana basilaris, oder etwas höher der Kern. Sie senden dann zwischen die einzelnen Hörzellen das feinere, periphere Ende, das etwas abgerundet, zuweilen ein wenig keulenförmig verdickt an der freien Epitheloberfläche liegt. Die Hörzellen sind auch hier wieder mehr oder minder ausgeprägte, flaschenförmige Cylinder, mit dem Kerne im Bauche der Flasche, am basalen Ende rasch sich zuspitzend. Das periphere Ende trägt einen Basalsaum, aus dem sich das Gehörhaar erhebt, welches längsstreifig und so lang, wie im utriculus und sacculus sich darstellt,