Über einige Fälle von Uteruskarzinom mit viel Glykogen ... / vorgelegt von E. Hermann de Bonneville.

Bonneville, E. Hermann De.

Date:: 1911

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Credit: Über einige Fälle von Uteruskarzinom mit viel Glykogen ... / vorgelegt von E. Hermann de Bonneville. Source: Wellcome Collection.

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Ferner finden sich Leukozyten, die nach der Tiefe hin besonders zunehmen, auf deren Schil¬ derung wir nachher zu sprechen kommen. Auffallend ist, daß in diesem sehr zellreichen und im ganzen sehr locker gebauten Granu¬ lationsgewebe, fast keine bluthaltigen Gefäße sichtbar sind; dagegen finden sich gerade in den oberen Schichten, eigentümliche, zylindrische, vielfach gebogene Bildungen von 40 bis 60 |x Breite, welche auf den ersten Blick solide erscheinen. Sie sind mit Eosin ziemlich stark gefärbt; die feinere Zeichnung aber ist sehr verwaschen und man sieht keine gefärbten Kerne. Nach der Tiefe hin sind ähnliche Felder zum Teil rund, von dem gleichen Durchmesser, also Querschnitte, und in diesen kann man noch ein ziemlich weites Lumen erkennen, in dem auch die Zeichnung eines Endothels angedeutet ist. Es handelt sich also um Gefäße, die aus einem nicht näher anzugebenden Grunde, in Obliteration begriffen sind. Muskulöse Elemente sind nicht nachzuweisen. Nach der Tiefe hin nehmen die Leukozyten an Zahl außerordentlich zu und bilden, wie schon erwähnt, auf der Muskularis emen Wall, in welchem das Granulationsgewebe vollständig verschwindet. Hier finden wir dann noch einige Uterusdrüsen mit sehr weitem, meist ovalem Lumen. Ihr Epithel ist zum Teil kubisch, zum Teil vollständig abgeplattet, so daß man die Kerne kaum gut erkennen kann. In ihrer Umgebung findet sich nicht mehr das großzellige Gewebe der oberen Schicht, sondern ein Stroma, das dem normalen fast völlig gleicht, nur sehr viel Leuko¬ zyten enthält. In der darunter liegenden Muskularis ist nur zu erwähnen, daß hier einige Kalkstreifen sich finden, die in der Richtung der glatten Muskeln verlaufen, aber nicht erkennen lassen, in welchem Gewebe der Kalk abgelagert ist. Glykogen findet sich in den Leukozyten in Form einer Sichel, welche dem Kerne gegen¬ über gelagert ist und vom Kern durch eine schmale Zone von Protoplasma getrennt ist. Das Gly¬ kogen ist außerordentlich reichlich, so daß diese Zone von Leukozyten durch ihre rote Farbe schon bei schwacher Vergrößerung sehr deutlich hervortritt. Corpus uteri : Vordere Wand. Kommt man nun von dem Fundus auf die vor¬ dere Wand des Uterus, so schließt sich, an das eben beschriebene Granulationsgewebe unmittel¬ bar, eine viel dickere Schicht, die sofort bis auf 10 mm anschwillt, deren Dicke bis zur Mitte der vorderen Uteruswand etwas ungleichmäßig bis auf 22 mm an steigt, von da an wieder abnimmt, so daß sie oberhalb der Zervix nur noch 12 mm beträgt. An den Schnitten von allen drei Segmenten der vorderen Uteruswand, d. h. von Fundus bis Zervix, ist eine unregelmäßige Dickenabnahme der Muskularis auffällig, die an der Stelle be¬ ginnt, wo die Neubildung erscheint. Am Übergang von Fundus auf vordere Wand ist die Mus¬ kularis 16% mm, in der Mitte der vorderen Wand des Corpus uteri 14% mm, an einer Stelle sogar nur 5% mm, im unteren Teil 8 mm und unmittelbar oberhalb der Zervix 4% mm dick. Diese Abnahme scheint durch ein Vordringen der inneren Wandschicht in Form von ziemlich regel¬ mäßigen halbrunden Vorsprüngen, die bis 22 mm breit sein können, bedingt. Schon bei Lupenvergrößerung ist der eigenartige Bau letzterer zu erkennen. Er ist an der ganzen vorderen Wand des Corpus uteri annähernd gleich bis zur Zervix selbst, wo die Muskularis sehr dünn geworden und die Struktur der inneren Schicht schwer zu beurteilen ist. Wir beschreiben also zuerst die Verhältnisse wie sie an der ganzen vorderen Wand des Corpus uteri, von Fundus bis und mit dem unteren Uterinsegment, vorliegen und kommen erst nachher zur Besprechung der Zervix. Diese innere Schicht ist aus papillenförmigen Gebilden zusammengesetzt, welche sich um mehr oder weniger dicke Vorsprünge der Muskularis in der Weise gruppieren, daß baumförmige Figuren entstehen, wobei jeder Vorsprung der Muskularis eine Art Stamm und die Papillen die Äste bilden (s. Textfig. 2). Von diesem Stamm, der aus glatter Muskulatur und Bindegewebe besteht, gehen dicke Äste ab, die viel glatte Muskulatur enthalten, sich aber sehr früh teilen; so entstehen sehr lange und