Ueber Epithelmetaplasie am Uterus, besonders an Polypen ... / vorgelegt von Rudolf Oeri.

  • Oeri, Rudolf.
Date:
[1906?]
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Credit: Ueber Epithelmetaplasie am Uterus, besonders an Polypen ... / vorgelegt von Rudolf Oeri. Source: Wellcome Collection.

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    figer Veränderungen, die als Epitheldislokationen aufgefaßt werden. So kann unter Umständen die ganze Cervix epidermisiert werden, indem sich das Plattenepithel der Portio — wie bei der Erosionsheilung — in den Cervikalkanal hinaufschiebt und eventuell bis in den Uterus ausdehnt. Auch das Lacerationsektropium Emmets ist hierher zu rechnen. Ein anderer Einschleppungsmodus ist die Implantation von Vaginalplattenepithel in den Uterus durch die Curette bei Auskratzungen, wie dies z. B. Pfannenstiel9) (C. f. Gyn. 1892/93) beschreibt und abbildet. Der Metaplasie näher stehend ist dann schon die Erosions¬ bildung Ruge-Veits [10], die eine Folge schädigender Sekrete dar¬ stellt. Hierbei wird, nach der Darstellung jener Autoren, das Platten¬ epithel der Portio durch Metaplasie in Zylinderepithel umgewandelt, und, da dasselbe einen ziemlich starken Wachstumstrieb hat, so bilden sich auch Einsenkungen, förmliche Drüsen, und, wenn die¬ selben abgeschnürt werden, Cysten, Ovula Nabothi. Heilen diese Veränderungen, was durch adstringierende Mittel (z. B. Holzessig) erreicht wird, so verdrängt das Plattenepithel allmählich wieder die Erosionsdrüsen, füllt sie eventuell durch Einwucherung ganz aus, und es stellen sich die früheren Verhältnisse wieder her. Epithelmetaplasien im Uterus wurden bekanntlich unter der Bezeichnung Psoriasis, Ichthyosis oder Epidermisierung be¬ schrieben, zuweilen auch als Zuckerguß (Rüge). Früher für sehr häufig gehalten und von Zeller [11] als ein sehr gewöhnlicher Befund bei Endometritis dargestellt, hat sich die Psoriasis uterina bei ge¬ nauem Zusehen als sehr selten herausgestellt. Mit Rüge sind jetzt wohl die meisten einig (vgl. die Lit. bei Hits chm ann), daß Epi- dermisierungen bei Endometritis corporis nicht Vorkommen. Auch Herr Prof. Kaufmann teilt auf Grund jahrelanger Erfahrung diese Auffassung. Hitschmann [12] faßt seine Ansicht dahin zusammen, daß wirk¬ liche Epidermisierungen der Uterusschleimhaut überhaupt — bei Ausschluß von Neubildungen, inklusive Polypen — gar nicht Vor¬ kommen, wofern man nämlich darunter durch Metaplasie entstan¬ denes, typisches, geschichtetes Plattenepithel versteht. Die bereits mit Atypien einhergehenden Psoriasisfälle und auch die typischen Zuckergußfälle (Typus Fall Benckiser [ 13], wobei die Cervix in gleicher Weise betroffen sein kann wie das Corpus, rechnet Hitsch¬ mann also schon zu den Plattenepithelkarzinomen. Auf letzteren