Volume 2

Vergleichende Volksmedizin : eine Darstellung volksmedizinischer Sitten und Gebräuche, Anschauungen und Heilfaktoren, des Aberglaubens und der Zaubermedizin / unter Mitwirkung von Fachgelehrten herausgegeben von O. v. Hovorka und A. Kronfeld ; mit einer Einleitung von Professor Dr. M. Neuburger.

Date:
1908-1909
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Credit: Vergleichende Volksmedizin : eine Darstellung volksmedizinischer Sitten und Gebräuche, Anschauungen und Heilfaktoren, des Aberglaubens und der Zaubermedizin / unter Mitwirkung von Fachgelehrten herausgegeben von O. v. Hovorka und A. Kronfeld ; mit einer Einleitung von Professor Dr. M. Neuburger. Source: Wellcome Collection.

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    Dber man binbe ein neueg u)oüene§ iBanb um ben §alg eineg Soten, momöglic^ eineg SJerroanbten, löfe biefeg 33anb am Sage ber Seerbigung non ber Seiche ab unb binbe eg um ben eigenen §alg. ©o raie bie Seidie nennefct, fo oerfii^roinbet aud; ber „bide §alg (aßeftbö^men 719). akdb 2Infid)t ber ©ioroenen (U4) jerteilt man ben ^ropf, inbem man einen 33rei mad^t non gefto&enen ®arten f n e d e n fand bem §aug, etroag a)te^I, Od)fengaüe, §onig unb etroag ©alj. Samit reibe man ben J?ropf oft ein. — 3)tan nerfud^t, mit aug aipot^eten get)oIten ^ropffalbeu unb bem @innet)mcn oon putoerifiertem Sabe* f(^roamm (f. oben) gegen biefeg Übel anjufämpfeu (Sloroafen 309). Sie ©d^ilbbrüfe (Glandula thyreiodea), meld^e ein roidfjtigeg )Qeilmittel beg ilropfeg unb anberer 5?ranf^eiten bilbet, fd^eint aud^ in ber a^olfguiebijin eine Atolle gefpielt ju l)aben. Sie ©loroateii in Ungarn (350a), bei roeld)en ber iRropf eine feltene ^ranf^eit ift, roenben bagegen ferner an: Sltaffage, frifdfieg ^ül)nerfett; in mandfieu ©egenben rairb Bryonia alba, bie fdfiroarjbeerige ^ßunrübe, geflogen unb mit SlJild) getod^t nu^erlid^ aufgelegt. 4. tranf^citcu bcg tcbüopfcg (Laryngologie). 3^on ben ^ranflieiteu unb ^ranfl^eitgerfd^einungen beg 5lel)lfopfeg roerben in ber aiolfgmebijin bie geifert eit unb ber duften geroürbigt unb bel;anbelt. fie^terer toirb geroöl)ntid^ auf eine Sungenfranfljeit bezogen. §äifer loitb mon, loenn man 9lüb, rot)eg obft, »iel Del unb 2tele fj'iiffet, feinen Sfopf ertält, alljuftart begießt bie Ääl)Ie. (800.) Sie £uftröl)re nennt man geroöbnlid^ „ben unred^ten ©d^lunb. ^at jemanb eine gifd^gräte im ^alfe fteden, fo nel)me ein anberer eine ^ifd^gräte oom Seßer unb {lebe fie bem ^Patienten l)inter bag Ol)r, roorauf berfelbe bie üerfd()ludte ©röte mieber o.on fid^ geben rairb. — f^rifd^er ^agenbred äiel)t einen oerfd^ludten Sorn aug bem ^alfe (©d^raaben 399). Sammert fd^reibt über bie a3e^anblung ber iö^if^tUit in a3ai)ern (399): Söeid^e ober ungetod^te ©ier machen eine l^eße ©timme. 33ei plö^lid^er ©prad^lofigfeit l)ört man bie ^lage, bag 3dpfd^en fei einem lieruntergefaQen. 2Benn man mit jerftofeenen ©d^nedenf)äugdf)en, ©alj unb SBaffer gurgelt, l^ilft eg bem l^inabgefaüenen 3dpfd^en; ober man trinft oor bem ©d^lafengelien ein ®i mit Pfeffer unb Dl (©d^raaben). ©egen §eiferfeit empfiel)lt man aud^ bie 51 aifertropfen, fie entl)alten ©almiaf, Sinbenblütcn unb ©irup. ©in beutfd^eg igaugmittel (507a): SBarmer ©trup unb ©igelb mit laubig, aber aud^ §eringgmild^ unb ungeraäfferter gering. Sag Sungenfraut (Pulmonaria officinalis), beffen SBurjeln unb 33lätter offi= jineß raaren, gilt in ©uropa alg ein cinl)üßenber unb erraeidbenber See bei ^eiferfeit unb ^algentjünbung. ^offel (196) beridbtet aug ber beutfdben ©teiermarl: ©egen ^eiferleit (Reifer = l)oarig) rairb ber ©enufe eineg frif^ gelegten ©ieg, eineg mit ©ibotter abgefprubelten 33iereg, gefaljener ©peifen, j. S. geringe, ©arbeßen, ober faurer ©uppen alg „©d^leim gerfd^neibenb empfohlen, ©ine retd^e 5loße{tion »on „3uderln, 3ütdben, Sonbong ufra., Duittenferne unb ber »on il)nen bereitete ©d^leim, ber innerlidbe ©ebraudb oon Seim unb aitanbelöl, bag berühmte „giaf erpulocr (bag fd^äblid^e ^iaterpuloer enthält Silfenfraut unb ©olbfdbraefel, bag nufd^äblidbe leidste 2lbfül)rmittel) gelten alg ftimm= reinigenb. 33ei jeber 2lrt oon fatarrl^alifdber ©rfranfung rairb frifd^eg 2Baffer für l)ödbft 2*