Untersuchungen über die Pigmentierung der Netzhaut / von Camill Hirsch.

  • Hirsch, Camill.
Date:
1905
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Credit: Untersuchungen über die Pigmentierung der Netzhaut / von Camill Hirsch. Source: Wellcome Collection.

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    bung ihrer Elemente und Faltenbildung der Netzhaut zu- grunde liegen. Schon in diesem Stadium zeigen die Pigment- ?pithelzellen, wenn auch noch geringfügige, Veränderungen: teilweise Abhebung von der Unterlage, unregelmässige Form, viele freie Pigmentkörner extrazellulär liegend, vielfach Ne- krose der Zellen. Die Degeneration macht rapide Fortschritte. Schon nach 6 Tagen enorme Verdünnung der Retina, Stäb- chen und Zapfenschichte fehlt ganz, in dem faserigen Stütz- gewebe sind Reste der Körnerschichte zu erkennen. Das Pig- ment findet sich in der degenerierten Retina teils in Ge- stalt freier Moleküle, teils in Zellen eingeschlossen. Das Pig- mentepithel fehlt streckenweise, an anderen Stellen hegen Gruppen von Pigmentepithelzellen beisammen. Diesen Netz- hautpartien entsprechend ist die Chorioidea frei von Zirkulation, die Gefässe obliteriert. In den spä- testen Stadien finden sich die verschiedensten Grade der De- generation neben einander. Das Stützgewebe proliferiert. Das Pigmentepithel zeigt an der Grenzschicht deutliche Wucherun- gen und Formveränderungen der Zellen mannigfacher Art. In der Netzhaut selbst trifft man vielfach Pigment enthaltende Zellen verschiedener Form an. Die Retinalgefässe sind stets gut injiziert und zeigen auch anatomisch keinerlei Veränderung. Die infolge der künstlich erzeugten Anämie der Chorioidea auftretende Degeneration der Netzhaut schreitet rapid von den äusseren Netzhautschichten nach innen fort. Das Pig- mentepithel wird zuerst und am schwersten ge- schädigt. Dann folgen der Reihe nach und an Intensität der Schädigung abnehmend die übrigen Schichten nach innen zu. Am intaktesten ist die Nervenfaserschichte. Doch findet man auch hier feine Veränderungen, die auf den Zerfall ein- zelner Fasern hindeuten. Eine Durchschneidung des Sehnerven allein mit Scho- nung der Zentral- und Ciliargefässe hatte Schwund der Ner- venfasern im bulbären Optikusstumpfe und in der Netzhaut zur Folge; sehr langsam folgt demselben Atrophie der Ganglien- zellen. Noch nach 6 Monaten fand Wagen mann solche gut erhalten. Das Verhälten in den späteren Perioden stu- dierte Hertel3) durch Wiederholung des eben genannten Versuches an jungen, wachsenden Tieren. Er bestätigt die Funde W.'s und fand weiter: Verlängerung der Stäbchen und Zapfen, Abhebung derselben von der Limitans externa, Vakuolenbildung zwischen Pigtnentepithel und Stäbchen- schichte. Hand in Hand mit diesem Schwunde der nervösen Elemente ging eine geringe Hyperplasie der Stützsubstanz. Die Körnerschichten sind selbst nach einem Jahre noch nor- mal. Die Stäbchen und Zapfen zeigen vom 6. Monat ab De* generationserscheinungen.