Volume 3

Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau.

  • Kiwisch, Franz A. (Franz Alexander), Ritter von Rotterau, 1814-1851.
Date:
1845-1855
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Credit: Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by Royal College of Physicians, London. The original may be consulted at Royal College of Physicians, London.

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    Krankheit characterisirenden Symptome. Allmälig entwickelt sich, in Folge des in das Drüsenparenohym ergossenen , sich organisirenden Blastems, eine umschriebene, gleichmässige, meist in der Tiefe sitzende Geschwulst, die sich in der Regel später nicht mehr vergrössert. Häufig schwindet nach einiger Zeit die Schmerzhaftigkeit; doch finden wir auch einzelne Fälle ver- zeichnet, wo sich der Schmerz stetig steigerte, so dass seinet- wegen zur Exstirpation der Geschwulst geschritten werden musste. Traten die Anfangs vorhandenen entzündlichen Erscheinungen in den Hintergrund, so verliert sich auch die Anschwellung der benachbarten Lymphdrüsen, und unstreitig gibt es sehr viele Fälle, wo derartige Geschwülste Jahrelang in den Brüsten getra- gen werden, ohne die Kranke besonders zu belästigen. Aus dem Gesagten erhellt, dass die Diagnose dieses Lei- dens. die Unterscheidung desselben von anderen Geschwulst- formen mit den grössten Schwierigkeiten verbunden ist; be- sonders gilt diess von den skirrbösen Knoten und den partiellen Hypertrophien der Milchdrüse. Als Anhaltspuncte zur Unterscheidung von ersteren dürf- ten folgende Funcle dienen: der Krebs der weiblichen Brust ist im Allgemeinen eine den späteren Lebensjahren eigenthüm- liche Krankheit, sein erstes Auftreten ist meist ziemlich schmerz- los, von keiner weiterverbreiteten entzündlichen Anschwellung der Brustdrüse begleitet, er zeigt im weiteren Verlaufe die Tendenz, die Haut in Mitleidenschaft zu ziehen, mit ihr zu ver- wachsen und allmälig ein mehr oder weniger oberflächli- ches carcinomatöses Geschwür hervorzurufen; die Geschwulst nimmt stetig, wenn auch oft langsam, beinahe immer an Volu- men zu und ist mit ihrem YVachsthuin eine Intumescenz der benachbarten Lymphdrüsen verbunden. Die durch die Hypertrophie einzelner Drüsenlappen gebil- deten Geschwülste entstehen meist schmerzlos, vergrössern sich gewöhnlich langsam, bieten bei der Untersuchung eine gleich- sam granulirte, gelappte Oberfläche dar, zeigen während der ganzen Zeit ihres Bestehens eine auffallende Beweglichkeit, ver- wachsen weder mit der Haut, noch mit dem Pectoralmuskel und