Volume 3

Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau.

  • Kiwisch, Franz A. (Franz Alexander), Ritter von Rotterau, 1814-1851.
Date:
1845-1855
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Credit: Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau. Source: Wellcome Collection.

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    heitsform zu beobachten; einmal im Jahre 1849 auf der von uns damals geleiteten gynäkologischen Abtheilung zu Prag, einmal in der Privatpraxis und einmal auf der chirurgischen Klinik zu Würzburg, welche letztere Kranke unter der Behandlung Tex- tors stand. Alle diese 3 Fälle gehören in die erste der von uns oben namhaft gemachten zwei Kategorien dieser Ge- schwülste. §. 60. A e l i o 1 og i e und P r o g n ose. Wie aus den vorstehenden Betrachtungen hervorgeht, ist als die nächste Ursache des Milch- bruches die Behinderung des Ausflusses des in den Milchgängen und Milchbehältern anffcsammelten Secrets zu betrachten. Es wären somit in der Aetiologie der Galaetokele alle jene Um- stände anzuführen, welche wir weiter oben als Ursachen der anomalen Ausdehnung der Milchgänge kennen gelernt haben; wobei wir nur bemerken wollen, dass sich wohl dann besonders leicht eine Galaetokele entwickeln wird, wenn der Ausfluss der Milch zu einer Zeit behindert wird, wo ihre Secretion noch in vollem Gange ist oder plötzlich eine ungewöhnliche Steigerung erfährt; geschieht hingegen ersteres erst dann, wenn die Milch- secrelion bereits zu versiegen beginnt, so kömmt es wohl we- niger leicht zu einer massenhaftem Ansammlung des Secrets an einer oder mehreren begränzten Stellen, sondern es wird eine mehr gleichmässige, weiter verbreitete Ectasie der Milch- gänge und Terminalbläschen die Folge sein. Uebrigens sind wir weit entfernt zu behaupten, dass sich nicht zuweilen Aus- nahmen von dieser Regel auffinden lassen. Bezüglich der Prognose des uns beschäftigenden Lei- dens kann wohl nicht in Abrede gestellt werden, dass dasselbe beinahe immer günstig endet. Ueberhaupt ist uns kein Fall be- kannt, wo die Galaetokele an und für sich eine ernstliche Gefahr für die Kranke bedingt hätte; es könnte dieselbe nur in der, sich besonders zu der zweiten Art häufig hinzuge- sellenden Vereiterung und Verjauchung des Drüsengewebes