Volume 1

Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau.

  • Kiwisch, Franz A. (Franz Alexander), Ritter von Rotterau, 1814-1851.
Date:
1845-1855
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Credit: Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau. Source: Wellcome Collection.

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    im Allgemeinen zukommt; sie führt zunächst zur Verschliessung des Gefasses, nach deren Vollständigkeit und raschen Bildung mehr oder weniger bedeutendes passives Oedein, Cyanoso, und in einzelnen Fällen Ecchymosenbildung am Unterschenkel her- vorgerufen wird. Die Dauer derselben ist in den günstigsten Fällen in wenigen Tagen vollendet, und es tritt unter Abnahme aller Symptome wieder vollständige Durchgängigkeit des er- griffenen Gefäßes ein. In der Mehrzahl der Fälle halten da- gegen die Erscheinungen bis zum Tode an, welcher in Folge der gleichzeitigen verschiedenartigen Puerperalfieberformen ein- tritt. Höchst selten ist die locale Entzündung so heftig, dass das Zellgewebe in der Umgebung der Vene vereitert; bisweilen findet bleibende Obliteration des Gefasses mit chronischem Oedein und nachfolgende Genesung Statt. § 323. Ganz unabhängig von der Venenaffection tritt die zweit- erwähnte Krankheitsform : das acute Oedein einer oder der andern, oder auch beider unteren Extremitäten auf. Dasselbe stellt sich als diffuse Zellgewebsentzündung mit vorwaltend serösem Ergüsse dar, und zeigt schon hiedurch eine auffallende Verschiedenheit von den metastatischen Processen nach Pyämie, die gewöhnlich zur Eiterbildung führen. Dabei ist jedoch zu bemerken, dass sich der Exsudationsprocess bei acutem Oedein stellenweise, wenn er besonders heftig auflrilt, gleichfalls bis zur Eiterbildung steigern kann, welche letztere jedoch im Ver- hältnisse zur Verbreitung der Affeelion meist unbeträchtlich ist. Häufiger noch als ain Schenkel, beobachteten wir das acute Oedein an den äusseren Genitalien und deren Umgebung; ja es pflegt das eben geschilderte Oedein des Ober- schenkels sich meist nur in Verbindung mit einer gleichartigen Anschwellung der äusseren Genitalien vorzufinden. Dieser Krankheitsform insbesondere kommen die der Phleg- inasie zugeschriebenen Erscheinungen zu; doch ist sie in ihrer