Volume 1

Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau.

  • Kiwisch, Franz A. (Franz Alexander), Ritter von Rotterau, 1814-1851.
Date:
1845-1855
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Credit: Klinische Vorträge über specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des weiblichen Geschlechtes ... / von Franz A. Kiwisch Ritter von Rotterau. Source: Wellcome Collection.

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    fache Modificationen erleidet. Das Blulleiden hei Endometritis bietet in den verschiedenen Fällen alle in den allgemeinen Betrachtungen über das Puerperalfieber milgetheilten Abwei- chungen dar. In vielen Fällen, vorzüglich bei rüstigen jungen Erstgebärenden, bei günstiger Luftconslitution erhält sich das Blutleben durch den ganzen Verlauf der Krankheit auf einem genuinen entzündlichen Standpuncte; die Entzündungspioducte bieten einen plastischen Charakter dar, das Blut ist reich an Cruor und Fibrine und bildet einen grossen, festen Blutkuchen, der Puls der Kranken ist kräftig und zusammengezogen, all- gemeine und topische Blutentleerungen werden gut vertragen und die Endometritis geht mit anderen Puerperalfieberformen leicht Complicationen ein. Die Haut dieser Kranken ist mässig heiss, anfangs lebhafter gefärbt, später blass, der Kopf ge- wöhnlich frei, selten durch Congeslion beschwert. Bei all- gemeiner Abnahme der Fieberbewegungen und der örtlichen Erscheinungen und gleichzeitigen starken Ausscheidungen durch die Haut und den Harn führt diese Form häufig zur Recon- valescenz. In den heftigeren Erkrankungsfällen erhält sich bei Endo- metritis dagegen das Blut selten lange auf dem erwähnten Standpüncte plastischer Energie, und es bildet sich entweder die geschilderte Blutdissolution oder seröse Cachexie aus. Letz- tere findet insbesondere in jenen Fällen Statt, wo langwierige profuse Excretionen angehalten haben, worauf die Kranken wachsfärbig werden, etwas ödematös anschwellen und in ein- zelnen Fällen so matt sind, dass sie bei jeder bedeutenderen Bewegung in Ohnmacht sinken; ihr Puls ist klein, fadenförmig, die Haut kühl, das Bewusstsein meist ungetrübt. Bei Ueber- handnahme der Hydrämie können diese Kranken manchmal plötzlich durch die Bildung passiven Lungenödems dem Tode zugeführt werden. Lassen sich in diesen Fällen die Ausschei- dungen noch zur Zeit mässigen, so findet auch hier häufig Genesung Statt. Von üblerer Bedeutung, als die seröse Dyscrasie, ist die Neigung zur Dissolulion des Blutes. Letztere spricht sich bei