Das Zittern. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Neurologie und Psychiatrie, 8.

  • Pelnar, Josef.
Date:
1913
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Credit: Das Zittern. Monographien aus dem Gesamtgebiet der Neurologie und Psychiatrie, 8. Source: Wellcome Collection.

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    erwacht war, land man, daB er empfindliche Nervenstamme und Hyperasthesie am Rumpfe babe. Die vorgestreckte Zunge zitterte, ebenso die Hande, und zwar bei statiscber Innervation; bei Intention war das Zittern starker, und artete bierbei mancbmal in ein grobes Scbleudern der Extremitaten aus. Aus den Kurven ersehen wir (Fig. 22), daB das Zittern der bnken Hand (die drei unteren Kurven) iiberwiegt, daB es grob, regebnaBig, rbythmiscb ist und eine ausgesprocbene Allorbytbmie mit einer gleicbbleibenden Frequenz von 7—8 Wellen in der Sekunde aufweist. Eine interessante Anderung sehen wir an den beiden folgenden Kurven (Fig. 23): an demselben Tage stellte sicb bei dem Kranken bei Intention ein beftiges 0 l_J . 1 1 1 1 l_l 1 l_ ,—. -—-. . • raY/.,«»fW^ ■ ■■■*«*.■ . ;- '....r ,>.„:,^,.;i;,;.,;; ■ — '^...'V , ■\. ^ ■ v>,-. ■ ■ - ■ xv.m.: Fig. 22. Scbleudern ein, das an der bnken Hand wiederum deutbcber ausgepragt war als an der recbten. Hierbei konstatieren wir, daB die Ampbtude nicbt proportional zur Intention zunimmt, sondern daB das Pbanomen plotzlicb in seiner ganzen Inten- sitat eintritt und weniger plotzhcb verscbwindet. Hierbei betragt die Frequenz wiederum 7—8 Wellen in der Sekunde. Fig. 23. Therapie: Der alkoholische Tremor muB kausal mit Abstinenz undHebung der gesunkenen Krafte des Organismus behandelt werden. Eiiie spezielle Therapie gibt es nicht. Gepruft und gelobt wurden galvanische Bader (Paul), auch Karbolsaure (Clement), ja sogar auch Skopolamininjektionen (Parissot), nach denen eine allerdings nur kurz dauernde Besserung beobachtet wurde. Ein Versuch mit Sedativa, Nervina, Nux vomica ist zu empfelilen. Historische Anmerkung: BeiHippokrates, GalenosundPlutarch finden sich die altesten Angaben iiber das Zittern bei Delirium tremens. Seneca beschreibt die Symptome beim Alkohohsmus auBerst anschauhch: Nervorum vino madentium tremor et miserabilior ex cruditatibus quam ex fame macies, inde incerti labentium pedes et semper qualis in ipsa ebrietate, titubatio . . . nervorum sine sensu jacentium torpor aut palpitatio sine intermissione vibrantium (Latteux).