Das Thoraxröntgenbild im frühesten Kindesalter / von Erich Saupe.

  • Saupe, Erich, 1892-
Date:
1925
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Credit: Das Thoraxröntgenbild im frühesten Kindesalter / von Erich Saupe. Source: Wellcome Collection.

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    % Schräg- und Frontalaufnahmen sind zum Studium des kindlichen Thoraxbildes schon 1906 von A. Köhler empfohlen worden, namentlich wenn es sich um Ver- änderungen der Hilusgegend handelt; sie sind ferner wertvoll für die Beurteilung des Retrosternalteldes, des Retrovasal- und Retrokardialraumes, sowie bei interlobären Prozessen (Dietlen, Fleischner u. a.). Für manche Fälle empfehlen sich Aufnahmen mit verschieden harter Strahlung (s. A. Köhler, Rach, Assmann). Wir möchten besonders darauf aufmerksam machen, daß es bei etwas härterer Strahlung beispielsweise gelingen kann, einen hinter dem Herzen gelegenen tuberkulösen Primärherd im Herzschatten selbst noch zur Darstellung zu bringen. Sonst nicht sichtbare Drüsenschatten hat A. Köhler noch durch Negativverstärkung erkennbar gemacht. Zweckmäßig ist es, die Platten bei verschieden intensiver Beleuchtung zu betrachten, etwa so, wie es bei Nieren- aufnahmen schon längst in der Übung ist. Niemals soll man sich scheuen, bei un- sicheren Diagnosen die Aufnahmen ein- oder mehrmals zu wiederholen (v. Ohlen, Langstein); eine falsche Diagnose ist teurer als eine Wiederholung der Auf- nahme! Stereoskopaufnahmen des Thorax sind am lebendigen Säugling nur sehr schwer zu ermöglichen, an der Leiche sind sie, wie auch wir uns überzeugen konnten, namentlich bei Ausguß des Bronchialbaums mit Woodschem Metall oder Injektion der Gefäße, zum Studium spezieller Fragen wertvoll. Auf die Durchleuchtung sollte man heute auch beim Säugling nicht mehr ver- ‘zichten (Hotz, Kretzschmer, Vogt, Duken u. a.); sie ist zur Beobachtung der Bewegungsvorgänge selbstverständlich nicht zu entbehren. Wir nehmen sie meist auf dem Trochoskop im Liegen und p-a-Strahlengang vor. Wichtig ist das Drehen der Patienten um die Körperachse während der Durchleuchtung, wodurch nach Zabel zugleich die Tiefenwahrnehmung erleichtert wird; derselbe Autor empfiehlt gleichzeitige Ösophagusfüllung, um Abbiegungen oder Einschnürungen dieses Organs zu erkennen. Für die Durchleuchtung ist ebenfalls Anwendung verschiedener Röhrenhärte ratsam; selbstverständlich ist scharfe Abblendung des Beobachtungs- feldes und beste Dunkeladaptation des Auges. Oft ist es auch notwendig, einen un- klaren Plattenbefunddurcheine weitereDurchleuchtung zu kontrollieren (Kretzschmer). Bei der Betrachtung der Thoraxplatte empfiehlt es sich, ein bestimmtes Schema einzuhalten. Wir gehen so vor, daß wir zunächst Wirbel, Rippen und die Knochen des Schultergürtels studieren, dann Zwerchfell, Herz und große Gefäße beurteilen. Darauf suchen wir uns zunächst Trachea, Bifurkation und große Bronchien auf und gehen erst dann, d. h. nachdem wir die genaue Lage des Hilus festgestellt haben, zur Beurteilung des Lungenröntgenbildes selbst über. Zunächst einige Bemerkungen über das Knochenskelett: Auf allen Aufnahmen von jungen Säuglingen sieht man im Bereiche der Brustwirbelsäule den Spalt zwischen den noch nicht knöchern verschmolzenen Wirbelbogenhälften; der Schluß derselben erfolgt von unten her. Schwer ist manchmal die Orientierung im Bereiche der unteren Halswirbelsäule, die auf den Thoraxbildern miterscheint, wegen der vielfachen Überlagerungen von Knochenteilen. Auffallend ist am 7. Halswirbel der Knochenkern des Proc, costarius des Seitenteils, Über die hier vorliegenden Ver-