Das Thoraxröntgenbild im frühesten Kindesalter / von Erich Saupe.

  • Saupe, Erich, 1892-
Date:
1925
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Credit: Das Thoraxröntgenbild im frühesten Kindesalter / von Erich Saupe. Source: Wellcome Collection.

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    Die Bifurkations-, Hilus- und Paratrachealdrüsen sind von durchschnittlich Erbsengröße und zeigen eine dunkelrote, leicht sukkulente Schnittfläche. Epikrise: Auch in diesem Falle ist es ganz unmöglich, die erbsengroßen Schatten an der Herztaille etwa auf die anatomisch nachgewiesenen erbsengroßen Drüsen beziehen zu wollen; es handelte sich lediglich um bronchopneumonische Herde. Rechterseits waren durch Konfluenz. gröbere Schatten von Knotenform ent- standen. Der Röntgenbefund der Bronchopneumonie ist also charakterisiert durch eine Verminderung des Luiftgehaltes, kenntlich an schleierförmiger Trübung gegenüber freien Lungenabschnitten. Die bronchopneumonischen Herdschatten selbst können miliar sein; bei Vorherrschen dieser Form ist die Differentialdiagnose gegenüber Tuberkulose außerordentlich schwer, ja unter Umständen völlig unmöglich (vgl. auch Assmann!). Jedoch findet man bei Bronchopneumonie gewöhnlich ein ausge- sprochen buntes Röntgenbild, eine deutliche Polymorphie der Herdschatten, wobei solche von ca. Erbsengröße besonders häufig sind. Vogt spricht, in Anlehnung an die Beschreibung der Bronchopneumonie beim Erwachsenen von v. Jaksch und Rotky von einem mosaikartigen, marmorierten oder landkartenähnlichen Lungen- röntgenbild. Die Begrenzung der Herdschatten ist meist wenig scharf (außer bei den miliaren Herden!), ihre Dichte variabel, im allgemeinen geringer als bei Tuber- kulose. Bronchopneumonische Herde haben größere Neigung zur Konfluenz als tuber- kulöse. Prädilektionsstellen für die bronchopneumonischen Herde sind namentlich die mehr basal gelegenen Teile des rechten Oberlappens; in solchen Fällen schneidet dann die Oberlappenverschattung oft auffallend scharf gegen die tiefer gelegenen Lungenabschnitte ab. Besonders werden auch die hinteren, der Wirbel- säule benachbarten Lungenabschnitte bevorzugt (paravertebrale oder dystelektatische Streifenpneumonie, Steffen, Gregor, Engel). Die paravertebrale Pneumonie ist lateralwärts im Röntgenbild meist unscharf, seltener scharf begrenzt. Die Ursache sieht Engel in ungenügender Ventilation, nicht in hypostatischen Vorgängen. Selten ist nach unseren Erfahrungen der Mittellappen stärker befallen; ist das doch der Fall, so erhält man eine annähernd dreieckförmige Verschattung, die mit einer Seite dem Herzen anliegt, während eine Spitze peripherwärts zeigt. Die im 1. Unter- lappen medial gelegenen Herde lassen sich häufig durch den Herzschatten hindurch abbilden, wenn auch wohl schlechter als die dichtere Schatten gebenden tuberku- lösen Herde. Ein Zurückbleiben der medialen Zwerchfellteile bei bronchopneu- monischen Herden in den kaudalen Lungenpartien beschreibt Duken. Dieser Autor berichtet auch unter Berücksichtigung von Angaben anderer Untersucher über die bei ausgedehnteren Pneumonien häufige Verlagerung des Mediastinums nach der kranken Seite. Bei Kombination von Bronchopneumonie mit Tuberkulose begegnet die Röntgendiagnose den größten Schwierigkeiten; es wird darauf im Ab- schnitt über Tuberkulose noch zurückzukommen sein. Leider begegnet man intra vitam recht oft, seltener bei den Leichenaufnahmen Fällen, wo das Röntgen- bild die Differentialdiagnose zwischen Tuberkulose und Bronchopneumonie nicht gestattet; manchmal können dann mehrfach wiederholte Röntgenaufnahmen weiter-